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Noch vor der Computex, aber in Verbindung mit der Build-Konferenz von Microsoft hat Intel erste bzw. weitere Details zu Lunar Lake veröffentlicht. Auf einer Intel Tech Tour, die am 30. und 31. Mai in Taipei stattfinden wird, soll es dann weitere Details geben. Hardwareluxx wird vor Ort sein und somit wird Lunar Lake bereits auf der Computex ein großes Thema sein. Auch zu Arrow Lake will Intel auf der Computex mehr verraten.
Intel kündigt Lunar Lake für das dritte Quartal 2024 an. Die entsprechenden Wafer sollen sich aktuell in der Fertigung befinden. Wie wir inzwischen wissen, wird aber nicht Intel den Chip fertigen, sondern sämtliche Tiles werden von TSMC kommen. Intel wird nur den Base-Tile sowie das Packaging übernehmen. Zur Fertigung wird man von Intel also vermutlich wenig hören, denn auch wenn man schon lange mit TSMC zusammenarbeitet, dass die wichtigen Tiles allesamt bei TSMC gefertigt werden, dürfte kein stolzer Moment für Intel sein. Anders sieht dies hingegen beim Foveros-Packaging aus. Schon für Meteor Lake ist dies technisch beeindruckend und dürfte trotz weniger Tiles bei Lunar Lake nicht weniger beeindruckend sein.
Zunächst einmal verwies Intel aber auf Meteor Lake. Bereits 7 Millionen Meteor-Lake-Prozessoren will man ausgeliefert haben. Sie stellen den Beginn des AI-PCs dar, Lunar Lake soll dann die zweite Generation bilden, gefolgt von Arrow Lake, wo Intel den AI-PC vom mobilen Markt in den Desktop überführen will.
Im Vergleich zu Meteor Lake wird es zahlreiche Verbesserungen in Lunar Lake geben. Dies betrifft neue Architekturen für die Performance- und Efficiency-Kerne ebenso wie eine neue integrierte Grafikeinheit auf Basis der zweiten Arc-Generation Battlemage und eine deutlich leistungsfähigere NPU.
Die neuen Performance-Kerne (Lion Cove) und Efficiency-Kerne (Skymont) sollen eine signifikante IPC-Leistungssteigerung vorweisen können. Dies ist mit Meteor Lake nicht gelungen, denn hier konnten weder die Performance- (Redwood Cove) noch die Efficiency-Kerne (Crestmont) eine verbesserte IPC-Leistung vorweisen. Zugleich hat Intel aber natürlich auch die Effizienz im Blick und will hier Verbesserungen für die Low Power Island erreicht haben.
Ein weiterer Fokus wird aber sicherlich auf der neuen GPU-Architektur liegen, die als integrierte Grafikeinheit ihr Debüt feiert, die dann laut Intel später aber auch als dediziertes Design erscheinen wird. Welche Anpassungen Intel in der Battlemage-Architektur vorgenommen hat, werden wir dann auf dem Tech Day erfahren.
Intel hatte bereits verlauten lassen, dass Lunar Lake auf eine KI-Plattformleistung von mehr als 100 TOPS kommen wird. Alleine mindestens 45 TOPS fallen dabei auf die NPU.
Gesamtleistung | NPU | CPU | GPU | |
Intel Lunar Lake | 100+ TOPS | 45+ TOPS | - | 60+ TOPS |
Intel Meteor Lake | 32,2 TOPS | 10,6 TOPS | 2,82 TOPS | 18,8 TOPS |
Qualcomm Snapdragon X Elite | - | 45 TOPS | - | - |
Ryzen-7040-Serie (Phoenix) | 33 TOPS | 10 TOPS | - | - |
Ryzen-8040-Serie (Hawk Point) | 39 TOPS | 16 TOPS | - | - |
Ryzen Next-Gen (Strix Point) | - | 39+ TOPS | - | - |
Da wird die Werte zu Meteor Lake kennen, lässt sich hier ganz gut zwischen den einzelnen Komponenten vergleichen. NPU und GPU machen demnach in der KI-Rechenleistung einen deutlichen Sprung. Die CPU-Kerne tragen für gewöhnlich recht wenig bei, sind aber für schnelle Berechnungen ebenfalls nicht unnütz.
Zum Abschluss hat Intel noch ein paar Leistungsvergleiche mitgebracht. Aus den Fußnoten geht hervor, dass Intel für Lunar Lake-MX, so wie der Chip in den Leaks bereits beschrieben wurde, eine 4P+4E-Konfiguration vorsieht. Das PL1 soll bei 17 W liegen, das PL2 bei 30 W. Auch die Systeme bzw. Quellen für die Leistungsangaben der Konkurrenz-Chips werden genannt.
Was die CPU-Leistung betrifft, nennt Intel zwar keine konkreten Zahlen, geht aber davon aus, dass man schneller als ein Ryzen 7 8840U oder Snapdragon X Elite ist. Dabei soll Lunar Lake in Anwendungen wie einem 3x3 Teams-Meeting um 30 % weniger Strom verbrauchen als ein Ryzen 7 7840U und 20 % weniger als ein Snapdragon 8cx Gen 3. Allerdings gibt Intel hier auch an, dass die Fehlertolleranz bei +/- 10 % liegt.
Recht interessant finden wir die Angaben zur Grafikleistung. Intel vergleicht hier gegen einen Core Ultra 7 165U mit vier Xe-Kernen. Lunar Lake soll mit der Xe2-GPU um etwa 50 % schneller sein, die Gerüchte bzw. Leaks sprachen aber auch von acht Xe2-Kernen – also einem doppelt so großen GPU-Ausbau. Hier fehlen uns also noch ein paar Details, um dies besser einordnen zu können.
Auf dem Intel Tech Day zu Lunar Lake und zur Computex wird es weitere Details zu Lunar Lake geben und auch die Desktop-Plattform Arrow Lake wird offenbar Thema sein. Wenn AMD nun auch über seine ersten Endkunden-Chips (sei es Notebook und/oder Desktop) mit Zen-5-Kernen spricht und Qualcomm den Snapdragon X Elite final vorstellt, erwartet uns bezüglich der CPU-Neuvorstellungen ein heißer Sommer bzw. Herbst.