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Ausfallende Intel-CPUs

Crash-Reports zeigen 50 Prozent Ausfallrate

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Crash-Reports zeigen 50 Prozent Ausfallrate
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In Erwartung eines finalen Statements von Intel haben die Kollegen von Level1Techs ein interessantes Video bzw. ihre Rechercheergebnisse veröffentlicht, welche neues Licht auf die ausfallenden Intel-Prozessoren werfen. Der Fokus lag dieses Mal auf Crash-Reports einiger Spieleentwickler, an die Level1Techs herangetreten sind.

In der letzten Stellungnahme von Intel wurden die Default Settings für alle Prozessoren der 13. und 14. Core-Generation abermals veröffentlicht und bis zum 19. Juli sollten die entsprechenden BIOS-Versionen veröffentlich worden sein. Ein abschließendes Analyse-Ergebnis seitens Intel steht weiterhin aus.

Im Falle von Alderon Games, dem Entwickler von Path of Titans, und Warframe von Digital Extremes, Nitro Games und Panic Button, wurden nun weitere ausführliche Berichte veröffentlicht. Alderon Games betreibt eigene Gameserver, die von den Ausfällen ebenso betroffen sind wie die Client-Systeme der Spieler selbst. Alderon Games spricht konkret von:

  • "Thousands of crashes on Intel CPUs on 13th and 14th Gen CPUs in our crash reporting tools" für die Erkenntnisse von Endkunden-Systemen.
  • "Experiencing constant crashes, taking entire servers down" für die offiziellen, dedizierten Gameserver.

Aber Alderon Games geht sogar noch einen Schritt weiter. Das eigene Entwicklerteam stellt ebenfalls verhältnismäßig viele Abstürze in den verwendeten Programmen zur Spieleentwicklung fest. Von seinen Partnern hat Alderon Games ebenfalls gleichlautende Berichte erhalten, wenn diese Gameserver auf Basis von Intel-Prozessoren anbieten. Interne Dekompressions- und Speichertests schlagen zudem häufig fehl.

In einigen Bereichen stellte Alderon Games diese Fehler bereits mit den Core-Prozessoren der 13. Generation fest. Die Prozessoren bzw. Systeme wurden dann durch solche mit der 14. Generation ersetzt. Aber auch hier traten die Fehler nach einiger Zeit wieder auf.

Von den Entwicklern von Warframe wurde gar eine Auswertung der Crash-Reports veröffentlicht (siehe Bild oben). Hier kommt auch wieder ein Teilbereich zum Tragen, welcher zu Beginn der Meldungen über die Fehler vor nunmehr fast sechs Monaten bereits eine Rolle spielte: Fehler bzw. Crashes im Zusammenhang mit der eingesetzten Grafikkarte.

Die Crash-Reports-Tools von Warframe zeigen häufige Fehler einer Treiber-Komponente namens nvgpucomp64.dll. Fast ausnahmslos kamen in den betroffenen Systemen Intel-Prozessoren zum Einsatz. Bei einem Fehler des Grafikkarten-Treibers müssten anteilig auch die Ryzen-Prozessoren häufiger betroffen sein, was sie aber nicht sind. Insofern geht man hier von einem Problem im Zusammenhang mit den Intel-Prozessoren aus.

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Server-Anbieter wechseln auf Ryzen-CPUs

Einige Quellen von Level1Techs sind auch Anbieter von Servern auf Basis von Endkunden-Hardware. Diese bieten meist ein gutes Preis/Leistungsverhältnis und sind aktuell stark nachgefragt. Allerdings soll es bei einigen Anbietern zu einer Ausfallrate von 50 % gekommen sein. Nachdem vermehrt Crashes bei den Systemen mit 13. und 14. Core-Generation auftraten, haben die Anbieter damit begonnen, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen. So wurde der Speichertakt auf DDR5-4200 reduziert und der Multiplikator auf 52 festgesetzt, sodass die Prozessorkerne nicht höher als 5,2 GHz takten. Aber auch diese Maßnahmen scheinen keinen durchschlagenden Erfolg gehabt zu haben. Entsprechend haben einige Anbieter damit begonnen, vermehrt Systeme mit Ryzen-Prozessor anzubieten bzw. sie setzen verstärkt darauf.

Die Serveranbieter gehen davon aus, dass 10 bis 25 % aller Prozessoren ersetzt werden müssen, da selbst ein Microcode-Update nur eine Teillösung sein wird. Ein Austausch der ausfallenden 13. Core-Generation gegen eine 14. Core-Generation verschob die Problematik zeitlich nur. Tests, die kurz nach der Installation der Systeme durchgeführt wurden, liefen ohne Fehler durch. Nach einer gewissen Zeit aber eben nicht mehr.

Die große offene Frage ist nun: Kennt Intel die Ursache des Problems bereits? Es ist inzwischen fast nicht mehr vorstellbar, dass dies nicht schon der Fall ist, denn der Chipriese hatte bereits viel Zeit für eine Analyse. Sollte man bei Intel die Ursache bereits kennen, stellt sich die Frage, warum man nicht bereits mit einem Ergebnis an die Öffentlichkeit gegangen ist. Womöglich weil die Problematik nur durch ein Software/Microcode-Update nicht in den Griff zu bekommen ist?

Wir sind gespannt, wie sich die Thematik weiter fortsetzen wird. Mit dem Erscheinen der Ryzen-9000-Prozessoren von AMD wollen wir die Benchmarks der Intel-CPUs erneuern – wenn möglich natürlich mit den Default Settings bzw. mit manuellen Einstellungen wie zuvor auch schon.

Update: Mobile Prozessoren laut Intel nicht betroffen

In den vergangenen Tagen gab es neben der Meldung zu den Core-Prozessoren auch solche, die Probleme bei den Xeon- und Notebook-Prozessoren sehen wollen. Zumindest bei den mobilen Prozessoren sieht Intel keinerlei Zusammenhang zur beschriebenen Problematik der Desktop-Modelle. Gegenüber Digital Trends hat man folgendes Statement abgegeben:

Intel is aware of a small number of instability reports on Intel Core 13th/14th Gen mobile processors. Based on our in-depth analysis of the reported Intel Core 13th/14th Gen desktop processor instability issues, Intel has determined that mobile products are not exposed to the same issue. The symptoms being reported on 13th/14th Gen mobile systems – including system hangs and crashes – are common symptoms stemming from a broad range of potential software and hardware issues. As always, if users are experiencing issues with their Intel-powered laptops we encourage them to reach out to the system manufacturer for further assistance.
- so Intel gegenüber Digital Trends
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