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Heute fällt der offizielle Startschuss für Lunar Lake, bzw. die Core-Ultra-Prozessoren der 200V-Serie, deren technische Details bereits vor der Computex Anfang Juni bekanntgegeben wurden. Neue Performance- und Efficiency-Kerne, eine neue GPU-Architektur und eine Leistungsstarte NPU sollen die Basis für den KI-PC der nächsten Jahre bilden.
Das Thema KI-PC spielt natürlich auch bei Intel eine große Rolle. Viele Nutzer haben diesen Anwendungsbereich aber noch nicht im Fokus – auch wenn Microsoft mit Copilot+ bereits kräftig die Werbetrommel rührt. Mehr und mehr Software verwendet inzwischen KI/ML-Funktionen, die auf der GPU und den CPU-Kernen ausgeführt werden – einige bereits auf der NPU. Foto- und Videobearbeitung oder die lokale Ausführung von Malware-Erkennung sind nur einige Beispiele, die bereits heute zum Einsatz kommen.
Eine wichtige Rolle spielt dabei, dass die höhere Rechenleistung bei diesen Anwendungen bedeutet, dass eine Auslagerung des Prozesses auf Cloud-Dienste nicht notwendig ist. Je nach Anwendung gibt es verschiedene Gründe, dies nicht zu tun. Fotos und Videos müssten hochgeladen werden, die Softwarehersteller entsprechende Cloud-Instanzen sowie die dazugehörige Infrastruktur bereitstellen. Letztendlich spricht vor allem die Sicherheit der Daten eine Rolle. Für viele Anwender spielt die lokale Ausführung zunehmend eine wichtige Rolle.
Dazu präsentierte Intel heute eigene Leistungsdaten – nicht nur zu KI-Leistung, sondern auch direkte Vergleiche zum eigenen Vorgänger Meteor Lake sowie der Konkurrenz in Form des Snapdragon X Elite/Plus von Qualcomm und der Ryzen-AI-300-Serie von AMD. Auf diese gehen wir in einem gesonderten Artikel genauer ein.
Die Vorbestellung der Notebooks mit Core-Ultra-200V-Serie soll ab heute möglich sein. Auf der IFA werden die Partner von Intel ihre Systeme vorstellen. Ab dem 24. September sollen die Notebooks im Handel verfügbar sein. Durch die entsprechende Positionierung seitens Intel, werden die Partner Lunar Lake eher in den höherwertigen Notebooks zum Einsatz bringen. Wo genau diese preislich landen werden, ließ Intel noch offen. Hier werden wir die Vorstellung von ASUS, Acer, HP, Lenovo und vielen mehr abwarten müssen. Die Konkurrenz findet sich im Falle der ersten Notebooks mit Qualcomm Snapdragon X Plus ab 1.000 Euro am Markt. Die ersten Notebooks mit Ryzen-AI-300-CPU starten ab 1.475 Euro und somit deutlich teurer. Wir erwarten außerdem die Modelle mit Lunar-Lake-Prozessor ab 1.500 Euro.
Aber werfen wir zunächst einmal einen Blick auf die Modelle von Lunar Lake, wie sie in den Notebooks zu finden sein werden:
Modell | P/E-Kerne | Turbo-Takt | LLC | GPU | GPU-Takt | XMX AI TOPS | NPU AI TOPS | Arbeitsspeicher | Base-Power |
Core Ultra 9 288V | 4 / 4 | 5,1 / 3,7 GHz | 12 MB | 8x Xe2 | 2,05 GHz | 67 | 48 | 32 GB LPDDR5X-8533 | 30 / 17 W |
Core Ultra 7 268V | 4 / 4 | 5,0 / 3,7 GHz | 12 MB | 8x Xe2 | 2,0 GHz | 66 | 48 | 32 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 7 266V | 4 / 4 | 5,0 / 3,7 GHz | 12 MB | 8x Xe2 | 2,0 GHz | 66 | 48 | 16 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 7 258V | 4 / 4 | 4,8 / 3,7 GHz | 12 MB | 8x Xe2 | 1,95 GHz | 64 | 47 | 32 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 7 256V | 4 / 4 | 4,8 / 3,5 GHz | 12 MB | 8x Xe2 | 1,95 GHz | 64 | 47 | 16 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 5 238V | 4 / 4 | 4,7 / 3,5 GHz | 8 MB | 7x Xe2 | 1,85 GHz | 53 | 40 | 32 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 5 236V | 4 / 4 | 4,7 / 3,5 GHz | 8 MB | 7x Xe2 | 1,85 GHz | 53 | 40 | 16 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 5 228V | 4 / 4 | 4,5 / 3,5 GHz | 8 MB | 7x Xe2 | 1,85 GHz | 53 | 40 | 32 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Core Ultra 5 226V | 4 / 4 | 4,5 / 3,5 GHz | 8 MB | 7x Xe2 | 1,85 GHz | 53 | 40 | 16 GB LPDDR5X-8533 | 17 / 8 W |
Alle Core-Ultra-200-Prozessoren auf Basis von Lunar Lake bekommen ein "V" im Modellnamen. Damit sollen sie sich leichter von den weiteren Modellen der Core-Ultra-200-Serie unterscheiden.
Allesamt bieten die Lunar-Lake-Prozessoren vier Performance- und vier Efficiency-Kerne. Dahingehend gibt es schon einmal keine Unterscheidung. Da Hyper Threading auch bei den Performance-Kernen deaktiviert ist, kommt Lunar Lake immer auf acht aktive Threads. Intel differenziert hier also maßgeblich über den Takt der P- und E-Kerne. Dennoch gibt es eine grob zweigeteilte Produktpalette, die sich über die vollen 12 MB an Last Level Cache (LLC), den vollen GPU-Ausbau mit acht Xe2-Kernen sowie die volle Leistung der NPU unterscheidet. Auch in diesen grob zwei Klassen gibt es wieder kleinere Unterschiede im Takt der integrierten GPU.
Der Core Ultra 9 288V sticht dahingehend heraus, dass er die höchsten Taktraten für alle Kernkomponenten bietet. Zudem ist er auf eine Base-Power von 30 W bei einem Minimum von 17 W ausgelegt, während die anderen Modelle auf eine Base-Power von 17 W und ein Minimum von 8 W ausgelegt sind. Die maximale Turbo-Power liegt für alle Modelle bei 37 W.
Da der Arbeitsspeicher in Form des LPDDR5X mit auf dem Package sitzt, ist dieser direkter Bestandteil des jeweiligen Modells. Intel bietet hier wahlweise 16 und 32 GB an. In der Modellbezeichnung zeigt sich dies in der "8" vor dem "V" für die Variante mit 32 GB und einer "6" für die Variante mit 16 GB.
Wer sich mit den von Intel veröffentlichten Leistungsdaten für die CPU-Kerne, GPU und NPU beschäftigen möchte, findet hier die Gelegenheit dazu.