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Gestern Abend saß Florian Maislinger, Tech Communications Manager bei Intel, bei der8auer und Bens Hardware im Stream und beantwortete dort Fragen zu den aktuellen Produkten – darunter natürlich vor allem zu Arrow Lake. Aus dem Chat kam hier die Frage, die auch wir bereits häufiger an Intel gestellt haben: AMD hat bewiesen, dass die Ryzen-Prozessoren mit 3D V-Cache einen deutlichen Vorteil in Spielen haben. Der Ryzen 7 5800X3D kam im Frühjahr 2022 auf den Markt und so hatte Intel doch sicherlich ausreichend Zeit, um ebenfalls ein Produkt in dieser Richtung zu entwickeln. Warum hat man dies nicht getan?
Auf absehbare Zeit scheint ein solches Produkt bei Intel nicht geplant zu sein. Maislinger argumentierte mit höheren Kosten, einer komplexeren Fertigung und der Tatsache, dass man mit den aktuellen Produkten ja schon recht nahe dran wäre. Hier würden wir aber die Einschränkung machen, dass die Tests des Ryzen 7 9800X3D (Test) und der Core-Ultra-200S-Serie alias Arrow Lake (Test) gezeigt haben, dass Intel in Spielen aktuell von AMD abgehängt wird. Das Intel an einem solchen Desktop-Produkt gearbeitet hat, steht allerdings außer Frage. Ein Patent von Intel zeigt einen L4-Cache oder LLC, der Adamantine getauft wurde und bei Meteor Lake hätte zum Einsatz kommen sollen.
Aber ein zusätzlicher Cache wird bei Intel definitiv eine Rolle spielen. Im kommenden Jahr wird die zweite E-Kern-Xeon-Generation alias Clearwater Forest erscheinen. Diese soll unter anderem das Flaggschiff der Fertigung in Intel 18A sein – zumindest für die Compute-Tiles mit den E-Kernen.
Cleaterwater Forest wird aus 12 Compute-Tiles bestehen – jeweils vermutlich mit 24 Kernen. Jeweils vier Compute-Tiles sitzen auf einem aktiven Base-Tile, der wiederum einen Cache mit unbekannter Kapazität enthält. Die Verbindung zwischen dem Compute-Tile und dem aktiven Base-Tile erfolgt via Foveros Direct 3D. Nördlich und südlich dieser Compute-Tile-Cluster sitzen wiederum jeweils die I/O-Tiles. Die I/O-Tiles und Compute-Tile-Cluster werden im Package wiederum per EMIB miteinander verbunden. Insgesamt besteht Clearwater Forest also aus 17 aktiven Tiles: 12x Compute-Tile, 2x I/O-Tile und 3x Base-Tile.
Im Rahmen einer technischen Beschreibung von Clearwater Forest sprach Intel schon über einen großen lokalen Cache. Nun wurde dies noch einmal bestätigt.
Gaming ein zu kleiner Markt für Intel
Neben den schon angeführten Argumenten gegen einen Core-Prozessor mit zusätzlichem Cache nennt Maislinger auch die Tatsache, dass diese Desktop- und im speziellen die Gaming-Prozessoren für Intel ein zu kleiner Markt seien. An dieser Stelle kann man sicherlich entgegenstellen, dass Intel daran interessiert sein sollte auch am Desktop das beste Produkt zu liefern – auch für den kleinen Gaming-Markt.
Die AMD CPUs sind auf eine recht spitze Zielgruppe zugeschnitten und das sind Gamer. Wir sind uns bewusst, dass diese Technologie viel bringen kann für Gamer, das kommt aber auch immer mit Abstrichen bzw. kommt auch mit gewissen Nachteilen und Kompromissen die man eben damit eingeht. Es ist in dem Fall gut, wenn ich eine X3D-CPU hab, die ist vielleicht in Anwendungen nicht so stark. Uns ist das bewusst und auch technologisch haben wir das nach wie vor drauf. Das heiß, nächstes Jahr wird es erstmals eine CPU geben, die hat einen Cache-Tile, aber nicht im Desktop.
(...)
Im Server ist es einfach ein anderer Markt und eine andere Marktbreite die man damit potentiell ansprechen kann als es bei Desktop-CPUs der Fall ist.
(...)
Aber das ist für uns nicht der extrem große Massenmarkt. Man muss immer noch sehen, wir verkaufen sehr sehr viele CPUs die nicht unbedingt fürs Gaming eingesetzt werden.
(...)
Also man muss jetzt sagen, wir sind jetzt nicht irgendwie 80 % hinter AMD.
Auch die Diskussion rund um 720p-, 1080p- und 4K-Benchmarks brach wieder aus. Im Rahmen der CPU-Tests sollte aber die CPU-Leistung im Fokus stehen und hier gilt es nicht im GPU-Limit zu arbeiten.
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