Vorerst ist also bei 2,00 GHz Schluss für die neue K10 Architektur, doch gegen Ende des Jahres will man nicht nur den Phenom mit höheren Taktraten vorstellen, sondern dann auch die Opteron Serie um schnellere Modelle erweitern. Über mögliche Taktraten schweigt sich AMD bisher noch aus. Auf der Games Convention zeigte man aber bereits einen auf 3,00 GHz getakteten Phenom X4 und so wird sich die Opteron Serie wohl auch auf ähnlichem Niveau bewegen können.
Alle Opteron Modelle basieren auf dem Sockel LGA1207+ und funktionieren nur mit ECC bzw. registered DDR2-Arbeitsspeicher. So wird auch gleich das Einsatzgebiet der neuen Opteron Prozessoren deutlichen. Sie sollen ausschließlich in Servern zum Einsatz kommen. Die Zeiten in denen hochgetaktete Opteron Modelle als Desktop Ersatz dienen konnten scheinen also endgültig gezählt.
Die wichtigste Frage rund um die neuen Opteron Prozessoren ist natürlich die nach der Performance. In ersten Tests zahlreicher Redaktionen, unter anderem die der c't, konnten bereits erste Leistungsdaten ermittelt werden. Bezogen auf die einzelnen Kerne konnte sich der Barcelona hier nicht gegen die mit 3,00 GHz getakteten K8-Architektur durchsetzen. Auch der direkte Vergleich mit 2,00 GHz zeigte nur sehr geringe Performancevorteile. AMD liegt auch weiterhin hinter einem 3,00 GHz schnellen Xeon Modell.
Bezieht man alle vier Kerne mit ein, wendet sich das Blatt. Nun kann AMD alle Trümpfe ausspielen und liegt deutlich vor dem schnellsten Xeon Prozessor. Ebenfalls ein wesentlicher Faktor ist der integrierte Speichercontroller des Opteron Prozessors, der bei Speicherzugriffen wesentlich schneller arbeitet als dies bei Intel der Fall ist. Weitere ausführliche Tests dürften in den kommenden Tagen und Wochen folgen. Intel könnte aber auch recht bald kontern, denn mit dem Umstieg auf die 45 nm Fertigung in Kürze werden auch die neuen Xeon Prozessoren (Harpertown) mit deutlich erhöhtem Takt erwartet. Einen Zusätzlichen Schub könnte der Seaburg Chipsatz der erwarteten Stoakley Plattform bringen, der unter anderem mit FSB 1600 aufwarten kann.
Wieder einmal besonders wichtig ist AMD das Thema Stromverbrauch und Energieeffizienz. Ein besonders großer Pluspunkt in diesem Bereich ist der Einsatz von DDR2-Speicher, während Intel auf FB-DIMM setzt, der für seinen hohen Stromverbrauch bekannt ist. Im Vergleich zwischen DDR2 und FB-DIMM wird mit 4 bis 6 Watt mehr Leistungsaufnahme pro Modul gerechnet. Inwieweit AMD auch den Prozessor dahingehend optimiert hat, werden ausführliche Tests zeigen müssen. Doch auch hier ist Intel vorbereitet und will mit dem San Clemente Chipsatz wieder auf DDR2 bauen, wenngleich hier dank halbierter Speicherkanäle (zwei statt vier) mit einem Leistungsverlust gerechnet werden muss.
Die großen Serveranbieter werden sich neu orientieren müssen und wir sind gespannt wie sich der Markt mit der Einführung der Quad-Core Opteron Prozessoren entwickeln wird. Ohne das jedoch schnellstmöglich höhere Taktraten verfügbar werden wird AMD auch mit dem Barcelona Schwierigkeiten gegen Intel haben, denn hier ist man bereits kurz davor die nächste Generation in 45 nm zu präsentieren.
Was Quad-Core Prozessoren für den Desktop anbelangt wird man sich noch bis Dezember diesen Jahres gedulden müssen. Dank der bisher niedrigen Taktraten der Quad-Core Opteron Prozessoren ist hier eine Prognose nur sehr schwer.