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Seit gestern hat Microsoft die Beta-Version des neuen Office 2010 offiziell freigegeben - wir werfen einen ersten Blick auf das kommende Büropaket aus dem Hause Microsoft. Jeder interessierte Nutzer hat die Möglichkeit, die Professional-Plus-Variante nach einer kurzen Registrierung kostenfrei sowohl in einer 32- als auch 64-bit-Version herunterzuladen. Wie wir heute morgen schon berichteten, sind die folgenden Programme Bestandteil der Professional-Plus-Variante: Word, OneNote, InfoPath, PowerPoint, Access, SharePoint Workspace, Outlook, Publisher, Communicator und Excel. Der Konzern rät dringend, ältere Versionen vom Computer zu entfernen, um Komplikationen mit der neuesten Version zu vermeiden. Für Alle, die nur einen kurzen Blick auf die neue Suite werfen wollten, stellen wir eine kurze Übersicht des neuen Office vor.
Natürlich eignet sich die aktuelle Beta-Version nicht für den produktiven Einsatz - darauf weist Microsoft auf der eigens eingerichteten Homepage jedoch vor dem Download hin. Zu jedem Programm gibt es eine eigens eingerichtete Seite, die kurz und bündig die Vorteile der neuen Office-Suite erklärt. Wir beschränken uns in unserem Einblick auf die üblichen Verdächtigen Word, Excel, Powerpoint, Outlook und OneNote - diese sind auch in der "Home & Business"-Variante des Pakets enthalten. Die Professional- sowie Professional-Plus-Varianten werden höchstwahrscheinlich eher selten bei Privatanwendern anzutreffen sein.
Während Microsoft in Office 2007 die Multifunktionsleiste eingeführt und damit für gespaltene Gemüter gesorgt hat, hat sich die Leiste nach anfänglicher Skepsis bewährt. So ist sie auch in Office 2010 in erweiterter Form zu finden. Ebenso wurde das Gesamtdesign leicht überarbeitet und Outlook erhält nun Zugriff auf soziale Netzwerke. Aber von Anfang an - wir wollen uns die einzelnen Programme näher anschauen.
Word 2010:
Das meistgenutzte Programm der Suite wird wohl Microsofts Word sein. Die Textverarbeitung kann in der neuen Version mit einer verbesserten Suche sowie Navigation aufwarten - keine kryptischen Hilfeartikel oder sonstige Probleme bei der Suche nach einem Feature mehr. Um den Workflow zu erhöhen, soll man ab sofort mit mehreren Menschen an einem Dokument arbeiten können - gleichzeitig. Das spart Zeit und Frust - denn sollte man eine Änderung nicht verstehen oder mit dieser nicht einverstanden sein, kann man direkt aus Word heraus ein Gespräch mit dem Kollegen oder der Kollegin beginnen. Praktisch ist auch die verbesserte Autosave-Funktion, die im Hintergrund mehrere Versionen eines Dokuments erstellt, sodass auch nach einem Absturz oder Fehländerungen noch Korrekturen möglich sind.
Um Dokumente noch ansprechender zu gestalten, führt Microsoft neue visuelle Effekte ein. Schatten, Leuchteffekte oder Spiegelungen sind so im Handumdrehen erstellt - fast genau so schnell verhält es sich mit den neuen Diagrammen. Mehr SmartArt-Grafiken sollen zu noch besseren Ergebnissen bei der Visualisierung von Problemen führen. Insgesamt stimmt Microsoft das Textverarbeitungsprogramm mehr und mehr darauf ab, nicht nur Texte zu bearbeiten sondern sie regelrecht darzustellen. Dazu gibt es die Bildbearbeitungstools. Zuschnitt, Farbänderungen und Korrekturen von Bildern sind nun ohne Umwege über Drittherstellersoftware direkt aus Word zu erledigen. Auch für Tablet-PC- oder Grafiktablettbesitzer wartet Word 2010 mit verbesserten Features bei der Verarbeitung von Freihandcontent auf.
Das auffälligste Feature wird wohl die Änderung des Datei-Menüs sein - dieses ist nun fest in Office integriert und lässt sich einfach und unkompliziert den eigenen Wünschen anpassen, sodass der Workflow weiter gesteigert werden kann.
Unsere Erfahrungen zeigten, dass Word 2010 unter einem 32-bit-Windows-7 extrem schnell agierte. Jegliche Befehle und Aktionen führte Word in Windeseile aus - selten konnte man Hänger beobachten. Der allererste Start des Programms zog sich zwar etwas in die Länge, dafür waren nachfolgende Starts in wenigen Sekunden abgehandelt. Die neuen Funktionen sind in die bisherige Oberfläche gut integriert - Microsoft hat diese sinnvoll weiterentwickelt. Es ist also keine Neuorientierung nötig, wie es bei Office 2007 der Fall war. Gerade die neuen Features wie Autosave oder das verbesserte gemeinsame Arbeiten machen die Arbeit mit Word noch besser.
Excel 2010:
Mit Excel 2010 soll die Diagrammerstellung noch einfacher funktionieren. "Sparklines" sind kleine Diagramme, die in einer einzigen Zelle funktionieren. Sie zeigen z.B. saisonale Zu- oder Abnahmen, welche in den Vorgängerversionen noch deutlich komplizierter zu implementieren waren. Wahrscheinlich von vielen Nutzern schmerzlich vermisst war die Sortierung der Daten nach bestimmten Inhalten - dies ist nun mit dem "Datenschnitt" verfügbar. Nachdem man Werte einzelnen Kategorien zugeordnet hat, können diese ein- und ausgeblendet werden, sodass deutlich mehr Übersicht herrscht. Auch Excel beherrscht über die Web-App nun das gemeinsame Arbeiten an einer Tabelle - ebenfalls mit einer Anzeige, wer mitarbeitet und was er gerade tut. Das interessanteste Feature bietet aber wohl die 64-bit-Version, denn durch diese sind Nutzer in der Lage Excel-Tabellen mit einer Größe von mehr als zwei Gigabyte zu erstellen, bearbeiten und abzuspeichern.
Excel 2010 bedient sich exakt wie der Vorgänger - die Verbesserungen liegen im Detail. Im Produktiveinsatz sind diese durch einen kleinen Geschwindigkeitsvorteil zu merken - gerade für Power-Nutzer sollte sich aber in der neuen Version einiges ändern. Dateigrößen von mehr als zwei Gigabyte wurden schon lange gewünscht - durch Office 2010 werden sie möglich. Die Sortierung von einzelnen Daten funktioniert gut - die Geschwindigkeit ist auch bei größeren Dokumenten noch sehr gut.
Powerpoint 2010:
Mit der neuen Version der Präsentationssoftware ziehen auch viele neue Features ein - unter anderem die erweiterte Bildbearbeitung. In groben Zügen konnte man schon in Word erkennen, dass Microsoft in der neuen Version deutlich mehr Wert auf die optisch anspruchsvolle Präsentation der Dokumente legt. So ist auch in Powerpoint das Bearbeiten von Bildern und Fotos durch die Änderung von Farbsättigung und Farbton, Helligkeit und Kontrast, Weichzeichnen, einem Pinsel oder Wasserfarbe möglich. Interessant ist die Möglichkeit, Videos direkt in Powerpoint 2010 einzubetten und von dort aus auch zu bearbeiten. Ebenfalls aus Word sind die neuen, verbesserten SmartArt-Grafiken bekannt. Diese und auch die neuen Übergänge und Animationen geben der Präsentation den professionellen Touch, ohne dass man ein Profi auf dem Gebiet sein muss.
Auch Powerpoint scheint auf den ersten Blick wenig Veränderung erfahren zu haben - zwar startet es genau so rasant wie die beiden anderen Programme, jedoch sieht die Oberfläche noch genau so aus, wie beim Vorgänger. Auch hier wartet Microsoft wieder mit kleinen aber sinnvollen Verbesserungen auf. Neben neuen Übergängen und Animationen erweiterte man auch die SmartArt-Grafiken - alles in allem eine runde Sache. Gutaussehende Präsentationen sind in wenigen Minuten erstellt - somit kann man sich auf das Wesentliche bei einer Präsentation konzentrieren, den Inhalt.
OneNote 2010:
OneNote war eine der aufsehenerregendsten Applikationen der letzten Office-Suite - in der 2010er-Version ist es nun noch besser in das System integriert. So kann man das Programm an eine Bildschirmseite platzieren und Notizen sowie interessante Funde direkt in das Programm übertragen. Das gemeinsame Arbeiten an einem Notizbuch ist ebenfalls verbessert worden - so sieht man nun durch Farbunterlegungen auf den ersten Blick, welche Neuerungen sich im Dokument getan haben. OneNote ist auch in dieser Version mit neuen, intelligenten Funktionen vollgepackt.
OneNote war schon im 2007er-Office eine interessante Applikation - mit Office 2010 wird sie noch interessanter. So lässt die Seitenleiste zu, sämtliche Informationen, die im Arbeitsalltag auftreten, in OneNote zu implementieren. Schneller konnte man seine Arbeit noch nicht ordnen. Gerade aber die Funktion, mit mehreren Leuten an einem Notebook zu arbeiten, ist wohl das interessanteste Feature. Wie gut dies in der Praxis funktioniert, konnten wir leider nicht testen. Ansonsten bleibt auch hier zu sagen: Für eine Beta läuft das ganze erstaunlich rund und vor allem extrem schnell.
Outlook 2010:
Zu guter Letzt schauen wir uns Outlook 2010 an. Der E-Mail-Client konnte schon in der 2007-Variante überzeugen und kann nun noch mehr. Natürlich ist es wieder möglich, verschiedenste E-Mail-Konten gleichzeitig zu verwenden - auch bei vielen E-Mails kann Outlook die Übersicht behalten. Dafür hat Microsoft die Unterhaltungsansicht eingeführt, mit der sich E-Mails besser verfolgen und verwalten lassen. So können E-Mails zu gleichen Themen mit nur wenigen Klicks zusammengefasst werden - die Masse von E-Mails wandelt sich dann in wenige Themenbereiche. "QuickSteps" nennt Microsoft die Zusammenfassung von Aufgabenvorgängen in nur einem Mausklick. Auch Outlook profitiert von der Design-Philosophie und den neuen SmartArt-Grafiken. HTML-Emails sollen nun noch anspruchsvoller und schöner gestaltet werden können.
Doch das Hauptfeature des neuen Outlooks ist wohl die Anbindung an soziale Netzwerke. Bislang ist dies nur in SharePoint möglich - Windows Live soll folgen. Andere Anbieter können über ein SDK ebenfalls den Zugriff aus Outlook auf das soziale Netzwerk einrichten - es wird interessant, ob Größen wie Facebook oder MySpace mitziehen.
Outlook 2010 - ein E-Mail-Client ist immer verbesserungswürdig. Gerade die Unterhaltungsansicht hat einen besonderen Status - Emails nicht nach Absender oder Ankunftszeit zur sortieren, sondern sie in Kategorien zu stecken macht das Programm deutlich übersichtlicher. Vor allem wenn man kein Freund von vielen Ordnern ist, sind diese Gruppen genial. Die Verwaltung mehrerer Postfächer sowie die Zuverlässigkeit von Outlook müssen sich im Alltagseinsatz noch bewähren. Das Antesten hat sehr gut funktioniert - auch hier überraschte die hohe Geschwindigkeit.
Fazit:
Insgesamt hat uns die Office-Suite 2010 sehr gut gefallen. Sinnvolle Features sind dazu gekommen, man entwickelt die gelungene Basis, die man sich mit Office 2007 erarbeitet hat, konsequent weiter. Wie auch schon Windows 7 läuft Office 2010 für eine Beta extrem gut und zuverlässig - ob dies jedoch ein Zeichen ist, sei dahingestellt. Die neuen Features der einzelnen Programme sind sinnvoll implementiert, die Designveränderungen führen zu einem gleitenderen Workflow. Das Fazit unseres Kurztests ist durchaus positiv - Microsoft könnte mit Office 2010 wieder einmal ein mehr als zufriedenstellendes Produkt auf den Markt bringen. Es bleibt abzuwarten, was die Redmonder in den rund 6 Monaten, die ihnen noch bleiben, implementieren werden. Denn so lange dauert es noch, bis Office 2010 offiziell in die Läden kommen soll.