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VoIP-Dienst Viber von syrischen Angreifern gehackt

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VoIP-Dienst Viber von syrischen Angreifern gehackt
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Der populäre VoIP- und Kurznachrichtendienst Viber wurde gehackt. Das bestätigten die israelischen Entwickler gegenüber dem Technikportal TechCrunch.com. Die Hacker sollen Millionen Nutzerdaten erbeutet haben, darunter Informationen zum Zeitpunkt der Registrierung, das Herkunftsland des Nutzers, die Seriennummer und der Gerätetyp der Hardwareeinheit und eine interne UDID (keine Apple UDID) sowie ein Push-Token, mit denen Dritte allerdings nichts anfangen können sollen.

Wenige Minuten nach dem Angriff war zwischenzeitlich auch ein Banner auf der Support-Seite von Viber zu sehen, der übersetzt folgende Botschaft an die Nutzer des Dienstes verbreitete: „Liebe Viber-Nutzer, das israelische Viber spioniert Euch aus und überwacht Euch.“ Inzwischen ist die Botschaft aber wieder entfernt, die Seite wie gewohnt verfügbar.

Hinter der Attacke soll laut thehackernews.com die Syrian Electronic Army (SEA) stecken. Die politisch motivierte Hacker-Vereinigung bezeichnet sich selbst als Pro-Assad-Gruppe und bezichtigt das israelische Unternehmen Viber der Spionage. In der jüngsten Vergangenheit zählten immer wieder israelische Unternehmen und Medien zu den Zielen der Syrian Electronic Army. Zuletzt machte man sich an zahlreichen Twitter-Accounts von BBC, CBS und The Guardian zu schaffen.

Viber selbst empfahl kurz nach Bekanntwerden des Angriffs die Deinstallation seiner Software. Inzwischen bekräftigt man aber, dass keine vertrauliche Nutzerdaten erbeutet worden wären. Die Adressbücher der Nutzer oder gar ganze Nachrichtenverläufe seien nicht in die Hände der Hacker geraten. Unglücklicherweise sei ein Angestellter von Viber Opfer einer E-Mail-Phishing-Attacke geworden und ermöglichte so den Hackern das Eindringen in die Systeme von Viber. Betroffen seien dabei zwei kleinere Systeme gewesen: Ein Kundensupport-Panel und ein Support-Verwaltungssystem.

In den kommenden Tage werde man sein Monitoring weiter untersuchen und mögliche Sicherheitslücken schließen. Den Vorwurf der Hacker bezeichnet man als bizarre Verschwörungstheorie. Viber zählt weltweit über 200 Millionen Nutzer in 193 Ländern und ermöglicht das Versenden und Empfangen von Kurznachrichten mit Bildern und kleineren Videos sowie VoIP-Gespräche. Der Dienst läuft dabei auf allen erdenklichen Betriebssystemen und ging im Februar 2010 zum ersten Mal online.

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