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Der Deutschland-Start von Magine TV dürfte den Kabel- und IP-TV-Anbietern hierzulande nicht besonders schmecken. Wer bislang über seinen Internetanschluss Fernsehen wollte, der musste entweder zu kostenpflichtigen Angeboten wie Telekom Entertain, Vodafone TV, aber auch Zattoo.com greifen oder sich die Streams mühsam aus dem Internet fischen, womit man sich aber schnell in eine rechtliche Grauzone bewegte. Nicht alle Sender streamen ihr Programm wie die ARD oder das ZDF kostenlos und in Echtzeit ins Internet.
Magine TV ist nun nach einer längeren Testphase offiziell in Deutschland gestartet, bei der Interessenten ihre E-Mail-Adresse hinterlegen konnten, aber auf eine Beta-Einladung hoffen mussten. Ab sofort kann sich jeder Internet-Nutzer mit einer gültigen E-Mail-Adresse oder einem Facebook- bzw. Google+-Konto registrieren und auf das komplette Angebot kostenlos zugreifen. Lediglich die Angabe der eigenen Handy-Nummer ist notwendig, um das Herkunftsland des neuen Nutzers zu verifizieren. Per SMS wird dann ein Code verschickt, der zum Abschluss der Registrierung eingegeben werden muss.
Danach stehen über 65 Sender zur Verfügung. Der Clou: Nicht nur die öffentlich-rechtlichen Sender lassen sich über den Dienst schauen, auch die privaten Sender der ProSiebenSat.1- und RTL-Gruppe sind derzeit ohne ein Bezahl-Abonnement erhältlich. In HD-Qualität werden aktuell aber nur ARD und ZDF angeboten. Beim Konkurrenten Zattoo musste man für die Privat-Sender sowie die HD-Qualität noch ein kostenpflichtiges HiQ-Paket aufbuchen, das monatlich mit 9,99 Euro zu Buche schlägt und erst kürzlich kräftig verteuert wurde sowie obendrein auch noch eigene Werbung enthält, wohingegen Magine TV völlig werbefrei ist.
Bezahl-Abo künftig denkbar
Dass aber auch bei den Schweden eine Bezahlschranke eingebaut wird, ist sehr wahrscheinlich, sind die Sender doch schon heute in unterschiedlichen Paketen zusammengefasst. Während das „Magine Free“-Paket 42 Sender des Gebühren-finanzierten Rundfunks enthält, gibt es im „Magine Access“-Paket 23 Privat-Kanäle, die derzeit aber ebenfalls noch kostenlos verfügbar sind. Für monatlich 4,99 Euro kann man aber schon jetzt das „Magine Kids“-Paket mit fünf Sendern speziell für Kinder hinzubuchen. Im ersten Monat ist der Zugriff auf dieses Paket aber ebenfalls kostenlos. In den AGB behält sich Magine TV vor, künftig Geld für die Nutzung seines Dienstes zu verlangen. Wann das aber passieren wird, ist offen. Derzeit ist jedenfalls noch keine Eingabe von Bankdaten oder anderen Zahlungsarten notwendig.
Magine TV streamt sein Angebot nicht nur auf den PC oder den Mac, wofür allerdings Microsofts Silverlight-Plugin vorausgesetzt wird, sondern auch auf mobile Endgeräte wie das iPhone, iPad oder das Samsung Galaxy S5. Eine App für Android und iOS steht ab sofort kostenlos im jeweiligen App-Store zum Download bereit. Die TV-Übertragung ist zudem über Mobilfunk möglich, setzt aber ein hohes inkludiertes Datenvolumen voraus. Für einige aktuelle Smart-TVs von Samsung ist ebenfalls bereits eine passende App erhältlich.