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Zu Beginn des Jahrtausends war der Instant-Messaging-Dienst ICQ noch eine echte Größe mit zu Spitzenzeiten weit mehr als 100 Millionen Nutzern. In den letzten Jahren hatte der Dienst aber stetig an Popularität verloren und kontinuierlich einen Rückgang der Zahlen zu verzeichnen. Laut dem Branchenmagazin Bloomberg zählte ICQ im Jahr 2010 weltweit rund 42 Millionen Nutzer, im letzten Jahr waren es lediglich noch etwa 11 Millionen Nutzer.
Der Dienst, welcher 1996 ans Netz ging, wechselte häufig seinen Eigentümer. Bereits nach zwei Jahren verkaufte Mirabilis ICQ für 407 Millionen US-Dollar an den damaligen Internet-Riesen AOL, unter dessen Führung die Nutzerzahlen bereits drastisch zurückgingen. AOL hatte es verschlafen, frühzeitig eine mobile Version des Clienten anzubieten. Mitte 2010 wurde der Dienst erneut verkauft und wechselte zur russischen Investmentgruppe Digital Sky Technologies, die heute als Mail.ru Group firmiert. Damals wurden immerhin noch 187,5 Millionen US-Dollar für die Übernahme des Dienstes bezahlt.
Hinter der Firma steckt einer der reichsten Männer Russlands, Alisher Usmanow. Unter seiner Führung wurde kräftig in eine mobile Version des ICQ-Clients investiert, was sich laut Bloomberg nun bezahlbar gemacht haben soll. Der Dienst soll erstmals seit Jahren wieder steigende Nutzerzahlen aufweisen können. Alleine in Brasilien soll ICQ mehr als eine Million Mal heruntergeladen worden sein und damit zeitweise zu den beliebtesten Apps in Apples App Store gezählt haben. Auch in Uruguay und Argentinien konnte man sich zeitweise in die Top 5 der meist geladenen Smartphone-Anwendungen einsortieren.
In den kommenden Jahren will ICQ seine Nutzerschaft weiter ausbauen. Vor allem in Russland, Europa und Latein-Amerika will man wieder steigende Nutzerzahlen erreichen. Möglich werden soll dies mit zahlreichen Apps für alle erdenklichen Betriebssysteme und Plattformen. Neben den typischen iOS-, Android- und Windows-Phone-Versionen gibt es auch Ableger für BlackBerry und Symbian. Hinzu kommen natürlich die Desktop-Versionen und die Möglichkeit, sich bequem über den Browser einzuloggen.
Zum Vergleich: WhatsApp zählt inzwischen über eine halbe Milliarden Nutzer, wie man im April bekannt gab.