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Mit Rooms hat Facebook einen Chat-Service vorgestellt, der mobile Chat- und Diskussions-Räume für Nutzer zur Verfügung stellen soll, die anonym blieben wollen. Die Idee dahinter stammt aus den eigenen Facebook Creative Labs. In Rooms können Nutzer ohne Nennung ihres Namens eigene Chat-Räume anlegen und ebenso anonyme Personen in diese Einladen. Der Nutzer soll dabei jederzeit die Kontrolle über die teilnehmenden Personen haben. Innerhalb dieser Chaträume können Texte, Bilder und Videos verschickt werden. Sollen neue Nutzer hinzukommen dürfen, dient ein QR-Code als Einladung.
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Facebook sieht sich bei der Entwicklung von Rooms durch frühe Internet-Services wie Usenet-Newsgroups inspiriert ("Inspired by both the ethos of these early web communities and the capabilities of modern smartphones ..."). Es geht laut Facebook aber nicht nur darum unter sich zu bleiben, sondern auch um Erfahrungen und Erlebnisse mit anderen Personen zu teilen. Gruppen für Beat-Boxing-Videos oder Räume mit Namen "Kicks From Above" in denen Fotos von schicken Schuhen an außergewöhnlichen Plätzen geteilt werden, bestehen bereits seit der frühen Testphase von Rooms. Die erstellten Räume sollen sich in zahlreichen Bereichen anpassen lassen. Von der Beschreibung über ein Cover-Foto bis hin zu Verwendung von Emojis oder aber der Anpassung von Nutzer-Rechten. Ebenfalls möglich ist die Freigabe von Inhalten der Links in das offene Web.
Mehrfach betont Facebook, dass es auch um eine mögliche Anonymität des Nutzers geht. Zwar sei es auch möglich, den richtigen Namen zu verwenden, allerdings könne man dies auch abhängig vom Thema machen. So sei die Verwendung des richtigen Namens in weniger persönlichen Räumen denkbar - geht es jedoch tiefer in den privaten Bereich, spricht nichts gegen die Verwendung eines anderen Nicknames. Wie anonym die Verwendung von Rooms allerdings auf Seiten des Anbieters, also Facebook ist, muss sich erst noch zeigen.
Offen ist noch die Frage, wie genau sich Facebook mit Rooms von anderen, teils eigenen Services absetzen will. Die Anonymität ist sicherlich ein Hauptargument für die Nutzung von Rooms, schließlich gilt für Facebook selbst die Klarnamenspflicht. Wie sich die eigenen Zukäufe in Form von Instagram und WhatsApp in diesem Gebilde verhalten sollen, steht aber noch in den Sternen. Für Facebook wäre es auch denkbar, dass Rooms nur als Testballon angesehen wird, dessen Erkenntnisse später in andere Programme einfließen.
Die dazugehörige Rooms-App für iOS steht aktuell nur im US-Amerikanischen und Britischen App Store kostenlos zum Download bereit.