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In der ersten Jahreshälfte 2015 waren weniger als die Hälfte aller Mails Spam. Damals gab Symantec eine weltweite Spamquote von 49,7 % an. In der zweiten Jahreshälfte drehte sich dieser Trend allerdings wieder um. Im November lag die Spamquote gemessen am weltweiten E-Mail-Aufkommen schon bei 54,1 %. Diese Entwicklung bestätigten nun auch die neusten Statistiken der beiden deutschen größten E-Mail-Anbieter. Demnach hätten die beiden Portale WEB.de und GMX pro Tag im Schnitt 105,9 Millionen Spam-Mails gezählt. Zum Vergleich: 2014 waren es noch rund 50 Millionen Spam-Mails täglich. Damit hat sich die Zahl binnen eines Jahres mehr als verdoppelt.
Laut 1&1, der Mutter hinter den beiden Mail-Diensten, hätten die Versender von Spam-Mails verstärkt auf Botnetze gesetzt, worüber sie nicht nur ihre eigentliche Herkunft verschleiern, sondern auch die Nutzung der Wegwerf-Domains einschränken. Aufgrund der immer besser werdenden Spam-Filter müssen Spamer wesentlich schneller agieren, wenn ihre Domains bereits auf dem Index der Spam-Filter gelandet sind. Die Verwendung einer Domain wird inzwischen häufig nur noch für eine einzige Spam-Attacke genutzt. Hinzu kommt, dass häufiger auf URL-Shortener gesetzt wird, die die eigentliche Zieladresse verschleiern, hinter deren URLs sich meist aber Malware oder Viren verstecken – auch die Zahl schädlicher Links in E-Mails soll im letzten Jahr deutlich zugenommen haben. Wurden 2014 noch rund 6 Millionen Spam-Mails mit schädlichen Links identifiziert, waren es im letzten Jahr schon etwa 31 Millionen und damit fast fünfmal so viel. Insgesamt aber hätte die weiter stark steigende Anzahl an Endgeräten ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen, dass das weltweite Spam-Aufkommen drastisch gestiegen ist.
Trotzdem sollen Nutzer nichts von dem starken Spam-Anstieg bemerken. Die Filter und Abwehrmaßnahmen mit ihren komplexen Algorithmen und Logiken seien permanent weiterentwickelt worden. In den Spam-Mails weiterhin beliebt war die Werbung von Viagra. Außerdem standen Themen wie Abnehmen, der Wechsel der Krankenversicherung sowie Dating- und Karriere-Nachrichten hoch im Kurs bei den Spamern.