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An sich hört sich das nach einer feinen Sache an: Bei Cloud-Speicherdiensten wie Dropbox kann man seine Daten online speichern und so auch langfristig archivieren. Auf diese Weise lassen sich auch Daten sichern, die möglicherweise bei einer defekten Festplatte für immer verloren wären. Allerdings kann die Sache auch nach hinten losgehen, wenn aus der Cloud durch Hacks sensible Daten durchsickern oder die Cloud-Anbieter entgegen ihrer offiziellen Aussagen vermeintlich gelöschte Daten doch noch speichern.
Letzteres ist, laut Unternehmen durch einen Fehler, bei Dropbox geschehen. So staunten in den letzten Tagen viele Nutzer des Cloud-Speicherplatz-Anbieters nicht schlecht, als sie in ihrer Übersicht längst gelöscht geglaubte Dateien oder sogar ganze Ordner wiederentdeckten. Teilweise handelte es sich laut den betroffenen Usern um Dateien, die sie bereits vor Jahren entfernt hatten. Nach der Synchronisierung tauchten die vermeintlich in der Cloud gelöschten Daten aber erneut auf. Einige Anwender berichten von aus der Versenkung wieder aufgetauchten Ordnern, welche sie vor sechs oder sieben Jahren gelöscht hatten. Das widerspricht den Angaben von Dropbox, welche laut eigenen Aussagen nach 60 Tagen gelöschte Dateien endgültig entfernen. Jene 60 Tage fungieren als Übergangszeit, falls Nutzer gelöschte Dateien doch zurückholen wollen.
Nun sind 60 Tage und sechs Jahre aber zwei sehr unterschiedliche Zeiträume. Dropbox hat sich mittlerweile für diesen Fehler entschuldigt: Es habe sich um einen Bug gehandelt, der bei einigen Dateien und Ordnern verhinder habe, dass sie komplett von den Servern gelöscht würden. Man habe gerade daran gearbeitet den Fehler endgültig zu korrigieren und dadurch seien die Dateien nun versehentlich bei den jeweiligen Nutzern wieder im Konto aufgetaucht. Durchaus besorgniserregend ist an der offiziellen Erklärung durch Dropbox aber, dass das Unternehmen offenbar mehrere Jahre gebraucht haben will, um jenen Bug zu beheben. Dazu kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen.
Das aktuelle Problem bei Dropbox sollte im Grunde erneut ein Warnhinweis für die Nutzer von Cloud-Speicherplatz sein: Man kann sich letzten Endes nur schwer darauf verlassen, dass die Daten dort wirklich gelöscht wurden, selbst wenn es den Anschein hat. Rechtlich dürfte sich Dropbox aber übrigens nicht angreifbar machen. Denn in seinen Nutzungsbestimmungen sichert sich das Unternehmen das Recht zu, Daten auch längerfristig aufzubewahren, sollte dies für den reibungslosen Betrieb der Dienste oder aus rechtlichen Gründen notwendig sein.