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Die Praxis ist bekannt: Ein Kunde abonniert einen Streaming-Dienst wie Amazon Prime, Netflix oder auch Spotify und andere Personen nutzen das Abonnement dann mit. So vorgesehen ist das durch die Streaming-Anbieter natürlich nicht, wird in der Praxis aktuell aber zumeist geduldet. Ein Ende scheint diese Verfahrensweise nun aber bei Spotify zu haben. In den AGB steht schon lange, dass diejenigen, welche die Familienangebote für mehrere Personen nutzen, in einem Haushalt leben sollen. Bisher schritt der Streaming-Anbieter aber dennoch nicht ein, wenn die „Familie“ über verschiedene Adressen verteilt wohnte. Doch nun haben mehrere Kunden von Spotify eine Nachricht erhalten, laut der sie in den Free-Tarif zurückgestuft wurden. So sei die korrekte Adresse nicht ermittelbar. Die benachrichtigten Nutzer sollten zudem ihre Postleitzahl angeben. Der Inhaber des Kontos muss seine Adresse zudem verifizieren und auch die anderen Nutzer sollen an jener Adresse ihren Wohnsitz haben. Wer abweichende Adressen oder Postleitzahlen angibt, kann das Familienkonto nicht beanspruchen.
Somit will Spotify auch nicht, dass beispielsweise die Eltern am Heimatort Spotify kostenpflichtig abonnieren und der studierende Sohn in einer anderen Stadt das Konto mitbenutzt. Das ist nur in Ordnung, wenn alle Parteien an der gleichen Adresse leben. Freilich ist es aktuell aber nicht unmöglich falsche Adressen anzugeben. Dass die Nutzer damit aber bewusst gegen die AGB verstoßen und sich rechtlich auf dünnes Eis begeben, sollte jedoch klar sein.
Für Spotify wäre der nächste Schritt nun, die IP-Adressen zu prüfen. So könnte man feststellen, ob die Nutzer wirklich regelmäßig vom gleichen Ort aus zugreifen. Das würde dann auch die Angabe einer falschen Adresse auffliegen lassen. Aktuell scheint das noch nicht zu geschehen, ist aber für die Zukunft durchaus denkbar. Adressänderungen sind bei Spotify übrigens nicht so leicht möglich: Wer einmal für ein Familienkonto eine Adresse festgelegt hat, kann sie nicht nachträglich modifizieren. Stattdessen muss dann das alte Konto gekündigt und ein neues angelegt werden.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Thematik noch entwickelt. Wer bisher das kostenpflichtige Spotify Premium z. B. über einen Freund mitbenutzte, könnte jedenfalls in naher Zukunft Probleme bekommen.