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Zu den wichtigsten Eigenschaften eines Messengerdienstes zählt sicherlich die Verschlüsselung. Nur so kann die Privatsphäre der Nutzer ausreichend geschützt werden. Wie Forscher der Royal Holloway University of London und der ETH Zürich nun allerdings herausgefunden haben, scheint das von Telegram entwickelte Krypto-Protokoll namens MTProto nicht so sicher zu sein, wie zunächst angenommen. Laut den Forschern war es für Angreifer möglich, die Reihenfolge von Nachrichten zu ändern. Außerdem wurden drei weitere Schwachstellen entdeckt.
Mit der aktuellen Version von Telegram sind diese jedoch behoben. Somit sollten Nutzer unbedingt ein aktuelles Update einspielen. Des Weiteren sind die Forscher der Meinung, dass von den im Protokoll gefundenen Fehlern keine direkte Gefahr ausgeht.
Das größte Problem dürfte jedoch die fehlende Verschlüsselung von Group-Chats sein. Telegram ermöglicht mit Hilfe der sogenannten “Geheimen Chats” lediglich zwischen zwei Gesprächsteilnehmern eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Alle Nachrichten in Gruppen sind hingegen nicht verschlüsselt. Zudem muss man den geheimen Chat zuvor aktivieren. Startet man einfach einen Nachrichtendialog, ist dieser ebenfalls nicht verschlüsselt.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass vielen Nutzern, die Telegram verwenden, nicht bewusst ist, dass die eigenen Nachrichten im Klartext übertragen und theoretisch von jedem mitgelesen werden können. Zudem ist die eigens entwickelte Lösung von Telegram äußerst anfällig für Fehler, wie die jüngsten Ereignisse bestätigen. Wer auf einen verschlüsselten Messenger Wert legt, sollte sich Signal genauer anschauen. Hier wird jeder Datenaustausch standardmäßig verschlüsselt. Der Messenger enthält keine Werbung, kein Affiliate-Marketing und kein Tracking. Verantwortlich für Signal ist eine Non-Profit-Foundation (501(c)(3)) mit Sitz in Mountain View.