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Gesichtsscan notwendig

Discord testet neue Altersverifikation

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Discord testet neue Altersverifikation
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Discord testet aktuell ein neues Altersverifizierungssystem, das von seinen Nutzern in Großbritannien und Australien verlangt, ihr Gesicht oder einen Ausweis scannen zu lassen, um auf bestimmte sensible Inhalte zugreifen zu können. Das neue Verfahren wird als Experiment tituliert und tangiert aktuell nur einige wenige Nutzer. Dem Unternehmen nach handelt es sich dabei um eine Reaktion auf neue gesetzliche Vorgaben in beiden Ländern, die den Zugang von Minderjährigen zu bestimmten Online-Inhalten einschränken sollen.

Die Altersprüfung wird notwendig, wenn Nutzer auf Inhalte stoßen, die vom sensiblen Medienfilter gekennzeichnet wurden, oder wenn sie ihre Einstellungen ändern möchten, um solche Inhalte anzeigen zu lassen. Dabei stehen zwei Verifizierungsoptionen zur Verfügung: Entweder wird das Gesicht über Webcam oder Smartphone-Kamera gescannt oder ein QR-Code führt zu einer Seite, auf der ein Ausweisdokument wie Reisepass oder Führerschein fotografiert und übermittelt werden kann. Das System verarbeitet die eingereichten Daten automatisch und informiert die Nutzer in wenigen Minuten per Systemnachricht über die Alterskategorie, der sie zugeordnet wurden. Sollte ein Fehler auftreten – etwa wenn ein Erwachsener fälschlich als Kind eingestuft wird – soll eine erneute Verifizierung erfolgen, entweder automatisiert oder manuell.

Nutzer, die laut Altersprüfung zu jung für die Nutzung von Discord sind, könnten vom Dienst sogar ausgeschlossen werden, bis sie im Rahmen eines speziellen Einspruchsverfahrens nachweisen, dass sie die Altersvoraussetzungen erfüllen. Während die Altersangabe bisher meist durch die Eingabe eines Geburtsdatums erfolgte, fordern mehrere Regierungen inzwischen strengere Verfahren, da gefälschte Angaben sonst kaum verhindert werden können.

Australien war im vergangenen Jahr zudem das erste Land, das ein Gesetz zum Verbot sozialer Netzwerke für unter 16-Jährige verabschiedete. Das Gesetz verpflichtet Plattformen, angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um Minderjährige fernzuhalten. Sobald dieses Gesetz vollständig in Kraft tritt, könnte Discord seine neue Altersverifizierung für alle australischen Nutzer ausrollen.

Auch in Großbritannien fordert die Regulierungsbehörde Ofcom von allen Websites mit pornografischem Inhalt bis Juli robuste Alterskontrollen wie Foto-ID oder Kreditkartenprüfungen. Discords neues System dürfte damit ein direktes Ergebnis regulatorischer Entwicklungen in beiden Ländern sein. Zudem ist zu erwarten, dass ähnliche Maßnahmen auch in anderen Staaten Einzug halten werden, sollten vergleichbare Gesetze verabschiedet werden.

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