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Windows 8

ARM-Version ohne Desktop-Anwendungen - aber mit Office

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ARM-Version ohne Desktop-Anwendungen - aber mit Office
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Nachdem bekannt wurde, dass die Windows 8 Consumer Preview auf dem Mobile World Congress Ende Februar in Barcelona enthüllt werden soll (wir berichteten), kocht die Grüchteküche munter weiter. Zwischenzeitlich gelangten Screenshots an die Öffentlichkeit, die den Windows Desktop ohne ihr Markenzeichen zeigten: Den Start-Button. In einem Interview mit Techradar sprach nun Microsofts Steven Sinofsky ausführlich über "Windows on ARM" (WOA).

Er bestätigte, dass WOA nicht nur die neue Metro-Oberfläche bietet sondern auch den klassischen Windows Desktop, der den Zugriff auf das Dateisystem, den Internet Explorer 10 und Office ermöglicht. Office 15 wird ein elementarer Bestandteil der neuesten Ausgabe von Microsofts Kassenschlager sein. Es wurde mit ARM im Hinterkopf designt und soll deshalb vor allem ressourcenschonend und damit energieeffizient sein. Außerdem wurden die Schaltflächen großzügig gestaltet um eine problemlose Bedienung per Touchscreen zu ermöglichen. Office 15 auf WOA soll keine Metro-App sein sondern ausschließlich auf dem Desktop laufen. Office 15 enthält sowohl Excel und Word als auch Powerpoint und OneNote. Outlook wird nicht in einer touchoptimierten Version geliefert. Klassische Desktop-PCs und Notebooks mit x86-Hardware werden mit einer gewohnt mausoptimierten Office-Version bestückt - die Touchoptimierung bleibt also WOA vorbehalten.

Auch in Sachen Treiber, Updates und Firmwares gibt Microsoft Entwarnung. So soll der bisherige Update-Dienst deutlich verbessert werden so dass die lästige Treibersuche auf Supportsites verschiedener Hersteller ein Ende hat. Außerdem verspricht Redmond für Windows-Tablets auf ARM-Basis nicht nur dünne und leichte Designs sondern auch lange Akkulaufzeit, hohe Sicherheit und vielseitige Anwendungen.

Doch leider gibt es an dieser Stelle auch weniger gute Nachrichten. Windows in ARM wird keine Drittanbieter-Anwendungen für den Desktop unterstützen. Microsoft liefert die Standard-Desktop-Anwendungen für die ARM-Version, mehr wird es aber nicht geben. Stattdessen soll sich WOA auf Apps in der Metro-Oberfläche konzentrieren. Es ist möglich alle Metro-Apps sowohl auf x86- als auch auf ARM-Systemen laufen zu lassen. Microsoft lässt den Entwicklern zwar freie Hand bei der Wahl der Programmiersprachen - HTML5, VB, C#, XAML und C++ und damit alle gängigen Sprachen für x86-Software werden unterstützt, doch ein einfaches Konvertieren in eine Metro-App wird nicht gestattet. Steven Sinofsky ergänz dazu, dass es möglich ist den kompletten Code vorher geschriebener Anwendungen zu nutzen solange nur WinRT APIs genutzt wurden. Wenn die App im Store landen soll und WinRT APIs nutzt, kann sie auch auf Windows on ARM laufen. Microsoft stelle dafür die passenden Tools bereit.

Die Windows 8 Consumer Preview wird vorerst für Systeme mit x86-Hardware erscheinen, da die ARM-Systeme sich noch in einem früheren Stadium der Entwicklung befinden. Microsoft zeigt sich aber zuversichtlich, dass WOA und die x86-Versionen gleichzeitig auf den Markt kommen. Derzeit arbeite man mit verschiedenen Hardware-Partnern zusammen um das Windows on ARM Ökosystem auszudehnen. Während es für die PC-Version definitiv eine Beta geben wird, schließt Microsoft dies für WOA aus. Ebenso ausgeschlossen ist eine Portierung auf Android-Geräte - Windows 8 für ARM wird ausschließlich auf den Geräten vorinstalliert geliefert und nicht als Retailversion verfügbar sein. Das komplette Interview und eine Zusammenfassung dessen gibt es zum Nachlesen in den Quelllinks (englisch).