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Alle Tage wieder veröffentlicht Google aktuelle Zahlen zur Android-Verteilung im Developer Bereich auf Android.com. Die aktuellsten Zahlen stammen aus einer 7-Tages-Zählung, die am 02. Oktober beendet wurde und demnach die aktuell genutzten Geräte widerspiegeln soll. Dabei gibt es einige Punkte zu beachten: Nur Geräte, die auch Zugang zum Google Play Store haben, tauchen in dieser Statistik auf. Dadurch sind bspw. alle Android-Geräte mit Version 2.1 oder früher von der Statistik ausgeschlossen. Kurz nach der Veröffentlichung tauchen viele Headlines mit dem Titel "Android Jelly Bean schon auf x % der Geräte" auf.
Marketing-Strategie "Jelly Bean"
Wirft man einen genaueren Blick auf die Zahlen, wird klar, dass Google mit der gleichen Benennung von mittlerweile drei Android-Versionen (4.1, 4.2 und 4.3) eine sehr gute Marketing-Strategie fährt. Da man bei der Aussage "Jelly Bean auf x% der Geräte" nicht auf die genaue Version schließen kann, "Jelly Bean" aber zeitgleich für die Aktuellste steht, ist die Verwirrung beim normalen perfekt. Zumal die Verteilung erst wirklich interessant wird, wenn man sich die Erstveröffentlichung von "Jelly Bean" ansieht. Der 11. Juli 2012 war der Stichtag für das Update des Samsung Galaxy Nexus auf Version 4.1 - also vor gut 14 Monaten ist die genannte Version offiziell erschienen.
In einem Jahr schafft Google es also, gut 50% der Android-Geräte auf "Jelly Bean" upzudaten. Dass das Update-Dilemma bei Android noch immer vorhanden ist, zeigt auch ein Blick auf Apple. Seit dem 18. September 2013 ist die aktuelle Version 7 der iOS-Software zum Download erhältlich. Gut 14 Tage später ist es auf gut 2/3 der Geräte installiert. Dass die Systeme aufgrund der großen Geräte-Diversität nicht direkt vergleichbar sind, ist selbstverständlich. Dennoch zeugt es von der akuten Update-Unlust der Hersteller, die es in einem kompletten Jahr nicht hinbekommen, ihre Geräte zumindest auf Android 4.1 zu aktualisieren.
Die wahre Verteilung
Wie gut die Verbreitung einer neuen Version wirklich ist, kann man anhand alter Zahlen und der wirklich aktuellsten Version erkennen: Während Android 4.3 (Veröffentlicht am 24. Juli 2013) im September 2013 noch nicht in den Zählungen auftauchte, kann man im Oktober immerhin mit einer Verteilung von 1,5 % aufwarten . Insgesamt 2,5 Monate braucht es also, um 1,5 % der Geräte auf die aktuellste Version zu updaten - zumal bislang kaum ein Nicht-Nexus-Gerät das Update erhalten hat (siehe auch: HTC One erhält Android 4.3 in Taiwan).
Und so ist Jelly Bean zwar trotzdem auf 50% der aktuell genutzten Geräte installiert, die Verbreitung der aktuellen Version liegt tatsächlich aber viel weiter darunter. Zumal der Unterschied zwischen Android 4.1 und 4.3 nicht gerade nur marginale Änderungen mit sich bringt: Benutzer-Konten für Tablets kamen, Miracast wird unterstützt, eine neue Tastatur und Quick-Settings wurden eingeführt, es gibt nun Lockscreen-Widgets, OpenGL ES 3.0 wird unterstützt, die Benutzeroberfläche wurde weiter verbessert, Bluetooth 4.0 LE wird offiziell unterstützt und viele weitere kleine Verbesserungen haben (unter anderem auch über Android 4.2) den Weg in das System gefunden.