Werbung
Am 8. April 2014 wird Microsoft den Support für sein fast 13 Jahre altes Betriebssystem Windows XP einstellen und keinerlei Updates mehr für das betagte, aber noch immer weit verbreitete Windows-Betriebssystem bereitstellen. Dies könnte nun zu einem Problem der Banken werden, denn wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) schon länger warnt, soll noch immer ein Großteil der Geldautomaten in Deutschland auf Windows XP setzen. Ein Umstand, der selbst die Bundesregierung vor Kurzem Besorgnis zeigen ließ. Die Banken stehen dem drohenden Sicherheitsrisiko aber deutlich gelassener gegenüber, wie das Nachrichtenportal T-Online.de berichtet.
Demnach solle die Deutsche Kreditwirtschaft keinen Anlass zur Sorge sehen, teilte Melanie Schmergal, Pressesprecherin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, gegenüber dem Magazin mit. Die in den Geldautomaten eingesetzte XP-Version sei eine angepasste Variante des Microsoft-Betriebssystems, die noch über das Jahr 2014 hinaus unterstützt werden soll und nur sehr wenige Gemeinsamkeiten mit dem Windows XP haben, das lange Zeit in privaten Haushalten das vorherrschende Betriebssystem war und 2001 auf den Markt kam. Der Support für die sogenannten Embedded-Versionen solle erst Ende 2016 bzw. Anfang 2017 auslaufen. Sofern nötig, soll der Support vom Hersteller sogar durch kostenpflichtige Verträge verlängert werden können. Zudem würden neu angeschaffte Geldautomaten schon seit längerem mit Windows 7 betrieben werden, teilte Catharina Blatt, Mitarbeitern des Geldautomatenherstellers NCR auf Anfrage von T-Online.de mit. Für Windows 7 soll Microsoft einen Support bis ins Jahr 2020 garantieren – für die Embedded-Versionen sogar bis 2025, heißt es.
Zum Problem könnten später entdeckte und nicht mehr geschlossene Sicherheitslücken unter Windows XP vor allem aber dann werden, wenn die Systeme Zugang zum Internet haben. Auch hier gibt Melanie Schmergal Entwarnung. Alle Geräte in Deutschland sollen keinen Zugang zum Internet besitzen und sich so auch nicht von der Ferne aus ansprechen lassen. Kriminelle müssten sich so vor Ort Zugang zum Geldautomaten verschaffen – in diesem Fall könnten theoretisch aber auch Systeme manipuliert werden, die schon auf Windows 7 basieren, sofern eine Sicherheitslücke im System überhaupt ausgenutzt werden kann.
Für Bankkunden bestehe durch die Weiternutzung von Windows XP in Geldautomaten daher keinerlei Gefahr. Laut T-Online.de würde ohnehin die Bank haften, wenn Kundendaten am Geldautomaten ausgespäht und deren Konto geplündert werden würde.