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Die ersten Wochen mit Windows Phone 8.1

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Die ersten Wochen mit Windows Phone 8.1
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Nun befindet sich auf meinem Nokia Lumia 1020 (zum Test) seit knapp 3 Wochen die aktuelle Developer Preview von Microsofts Windows Phone 8.1. Was hat sich geändert? Eine Menge. Aber erstmal zum Überblick. Zu den Neuerungen gehören die offensichtlichen Features wie das Action Center oder die Möglichkeit Hintergründe einzustellen. Doch auch unter der Haube hat sich merklich viel getan. Einige Animationen wurden verbessert bzw. abgeändert aber auch von der Geschwindigkeit hat sich viel getan.

Das Betriebssystem, welches auf dem aktuellen NT-Kernel der auch in Windows 8(.1) seinen Dienst verrichtet, hat an vielen Stellen eine Verbesserung erfahren. Jedoch wurden auch einige Features die aus Windows Phone 8 GDR 3 bekannt waren gestrichen. So wurde unter anderem der Bilder-Hub oder auch der Kontakte-Hub im Sinne der Möglichkeiten gestutzt. Microsoft begründet dies (zumindest beim Bilder-Hub) damit, dass der Fokus auf durch Telemetrie-Daten bekannt gewordenen Erkenntnissen auf besonders beliebte Features gesetzt wurde. Da über 95 % der Nutzer direkt auf die Kamera-Rolle zugriffen, wurde diese bei WP 8.1 als Hauptansicht gewählt. Der Facebook-Bilderfeed fällt komplett weg.

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Der Kontakte-Hub wurde dahingehend verändert, sodass es jetzt nur noch möglich ist, die Social-Networks in einem "read-only"-Modus zu verwenden. Will mein eine Aktion durchführen, verlinkt einen das System automatisch auf die entsprechende App. Laut Microsoft beschert das Freiheiten, da die Apps unabhängig vom System aktualisiert werden können.

Für Programmierer kamen mit dem Update eine Menge neuer APIs, also Schnittstellen zum System, hinzu. So können Live-Tiles nun in einer höheren Frequenz aktualisiert werden als die 30 Minuten bei WP 8 GDR 3. Auch wurde eine neue Lockscreen-API eingeführt, die Drittentwicklern noch mehr Möglichkeiten lässt, den Lockscreen des Nutzers zu gestalten. Microsoft arbeitete hierfür mit dem bekannten Windows Phone Entwickler Rudy Huyn zusammen. Zur BUILD 2014 wurde die von ihm entwickelte Applikation jedoch leider noch nicht fertiggestellt.

Ein von Microsoft am meisten hervorgehobenes Feature ist Cortana. Der neue Personal Assisstant der durch Sprachkommandos dem Nutzer viel Arbeit abnehmen soll. Dies klappte auch bei der Live-Demo auf der Eröffnungskeynote bereits sehr gut. Cortana baut ähnlich wie Siri auf die Suchmaschine Bing auf. Noch ist sie nur verfügbar, wenn die Region auf die Vereinigten Staaten sowie die Sprache auf Englisch (USA) gestellt ist. Doch hier gelobt Microsoft Besserung und möchte sich in nächster Zeit auch für weitere englischsprachige Länder freischalten. Als nächste große Sprache soll dann Chinesisch folgen und irgendwann 2015 auch Deutsch. Joe Belfiore begründete die lange Zeit von der Ankündigung bis zum Launch damit, dass das Windows Phone Team die bestmögliche Optimierung auf die Sprache sowie deren Eigenheiten erreichen will. Auch will man keine unfertige Software auf den Markt bringen.

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Es fällt auf, dass das System, trotz des Beta-Status, sehr flott und stabil läuft. Es gibt zwar ab und zu einige Fehler, wie beispielsweise die Weigerung des Smartphones sich mit dem WLAN-Netzwerk zu verbinden, jedoch lässt sich dieses Problem immer schnell mit einem Reboot lösen. Auch kommen einige Applikationen wie die Facebook Messenger App noch nicht mit dem Action Center klar. Dort werden Nachrichten immer doppelt angezeigt. Jedoch muss man hier den Entwicklern auch fairerweise Zeit lassen ihre Apps auf das neue System und die neuen Möglichkeiten anzupassen. Microsoft selbst hat bereits große Updates für die Skype- und Facebook-App für die nächste Zeit bzw. Juni angekündigt. Was sehr zu gefallen weiß, ist die neue Bedienung der Tastatur. Hier kommt das "Swype"-Prinzip zum Einsatz und führt zu einem viel effizienteren Tippen. Die Worterkennung funktioniert hier auf sehr hohem Niveau. Insgesamt sind es die vielen kleinen Neuerungen die das System besser erscheinen lassen und es von den Möglichkeiten her mindestens zu iOS aufschließen lassen. Selbst ein Datei-Manager ist von Microsoft in der Mache und dürfte im Verlaufe der nächsten Monate auf die Handys kommen.

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Für die Zukunft ist Microsoft gut aufgestellt. Auch neue Geräte der bereits zu Microsoft gehörenden Nokia-Sparte wie das Lumia 630, das Lumia 635 und Lumia 930 wecken das Interesse. Besonders für Unternehmen sind die günstigen Handys mit Office-Suite, VPN-Möglichkeit sowie der Möglichkeit die Telefone mittels Microsoft Intune in die Geräteverwaltung einzubinden interessant.

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Was der Plattform noch fehlt sind natürlich qualitativ hochwertige Applikationen, die Zeitgleich mit den iOS- und Android-Pendants starten. Als Beispiel wäre hier die beliebte Quiz-App Quizduell zu nennen. Diese kam erst Monate nach dem Release für die beiden größeren Systeme in einer anfangs sehr instabilen Version auf Microsofts mobiles Betriebssystem. Hier muss eindeutig nachgebessert werden und auch Microsoft muss wieder einmal stark mit der Werbetrommel rühren. Die ersten Schritte sind jedoch getan, wenn man das System heute mit dem Stand von vor einem Jahr vergleicht.

 

Quellen und weitere Links

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