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iOS 8 erhält Widgets und weitere Neuerungen (2. Update)

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iOS 8 erhält Widgets und weitere Neuerungen (2. Update)
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Nach OS X 10.10 hat Apple auch iOS 8 angekündigt. Während dies bereits im Vorfeld als sicher galt, überrascht man mit der Aussage, dass es ein sehr umfangreiches Update wird.

Zwar bliebt optisch vieles beim Bekannten, aber schon in der Benchrichtungszentrale gibt es die erste Änderung. Ähnlich wie unter Android wird man künftig schon in dieser Ansicht direkt auf Nachrichten antworten können, bislang musste das jeweilige Programm zuvor gestartet werden.

Ebenfalls überarbeitet wurde die Multitask-Ansicht, die der Doppelklick auf den Homebutton aufgerufen wird. Diese listet künftig nicht nur die zuletzt genutzten Programme auf, sondern auch die wichtigsten Kontakte, die aus dieser Ansicht heraus auch direkt kontaktiert werden können. Kleine Veränderungen gibt es in Safari und Mail: Letzteres bietet übersichtlichere Markierungsoptionen und eine vereinfachte Bedienung hinsichtlich der Verwaltung von Nachrichten, im Browser werden in OS X 10.10 geöffnete Tabs nun besser angezeigt.

Bessere Suche und neue Tastaturen

Ähnlich wie beim Desktop-OS wird auch die mobile Plattform mit einer verbesserten Suche versehen. Spotlight für iOS durchsucht unter iOS 8 nicht mehr nur lokale Daten und befragt Suchmaschinen, sondern kann auch iTunes und andere Applikationen berücksichtigen.

Von der Konkurrenz übernommen hat man die neue Tastatur. Diese ist lernfähig - die gesammelten Daten sollen das Gerät nicht verlassen - und soll nach einer gewissen Eingewöhnungszeit passende Vorschläge für das vermutlich nächste Wort einblenden. Wem dies nicht reicht: Künfitg können Tastaturen nachgerüstet werden, gezeigt wurde unter anderem Swype.

ios8 tastatur

In Richtung WhatsApp geht hingegen die Nachrichten-Applikation. Diese wird um Gruppengespräche und einige andere Funktionen erweitert. Dazu gehört das Teilen des eigenen Standorts und die Tap-to-Talk-Option. Das besondere am Standortteilen: Der Absender kann festlegen, wie lange diese Information für andere verfügbar ist. Auch unter iOS verfügbar sein wird iCloud Drive. Auf diesem Wege soll das plattformübergreifende Bearbeiten und Abgleichen von Daten deutlich vereinfacht werden, welche Apps auf die Cloud zugreifen können, ist aber noch unklar.

ios8 message

HealthKit statt HealthBook

Komplett neu ist HealthKit. Dahinter verbirgt sich die Option, Drittanbieter-Apps zum Thema Sport und Gesundheit in einem festen Rahmen zusammenzufassen. Auf diesem Weg sollen die jeweils von unterschiedlichen Geräten erfassten Daten zusammengeführt und übersichtlich dargestellt werden. Auf Wunsch können diese Informationen auch an Gesundheitseinrichtungen weitergeleitet werden, zunächst unterstützen dies jedoch nur einige ausgewählte in den USA.

ios8 healthkit

An Familien wendet man sich mit Family Sharing. Mit dieser Funktion lassen sich verschiedene iPhones und iPads als Familie definieren, Fotos, Kalendereinträge und Erinnerungen werden dann automatisch untereinander ausgetauscht. Ebenfalls möglich ist das Ermitteln der Position eines bestimmten Geräts, ähnlich der Freunde-App. Eine nutzerfreundliche Option: Mit einem Account innerhalb der Familie gekaufte Inhalte können mit bis zu für anderen Familienmitglieder getauscht werden - ohne, dass diese mit dem selben Account genutzt werden müssen. Mehr Schutz bietet der App Store: Will ein Kind ein Programm erwerben, muss ein Elternteil dem zustimmen - auch wenn der Nachwuchs dafür ein eigenes Gerät nutzt.

ios8 family

iCloud Photo ohne Limit

Entfernt wird das Limit innerhalb von iCloud Photo. Damit stehen auf allen Geräten eines Account sämtliche Aufnahmen zur Verfügung, die innerhalb eines gewissen Rahmens auch bearbeitet werden können. Diese Option wird es auch auf Macs geben, allerdings erst im Laufe des kommenden Jahres. Dann soll eine komplett neue Fotoanwendung für OS X veröffentlicht werden. Ein Nachteil: Anders als bislang belegen Fotos einen Teil des iCloud-Kontingents. Wie bislang werden jedoch lediglich 5 GB kostenlos zur Verfügung gestellt, 20 zusätzliche GB werden kann 1 US-Dollar pro Monat kosten, 200 GB hingegen etwa 4 US-Dollar pro Monat.

Weiterhin kostenlos bleibt hingegen Siri. Der Sprachassistent kann mit iOS 8 auch ohne vorherige Berührung des iPhones oder iPads per „Hey, Siri“ gestartet werden, zudem können per Sprache Inhalte in iTunes erworben oder die Erkennung von Musiktiteln gestartet werden; letzteres jedoch nicht auf Basis einer eigenen Lösung, sondern in Zusammenarbeit mit Shazam.

Vorteile für Entwickler und Widgets

Vor allem für Entwickler interessant dürften die Veränderungen innerhalb des App Stores sein. Dort wird es nach dem Update mehr Top- und Emfpehlungslisten geben, zudem können App-Pakete angeboten werden.

Ebenfalls für Entwickler, aber auch für Nutzer wichtig: Applikationen können künftig Daten untereinander austauschen. Zwar werden Programme nach wie vor in einer Sandbox ausgeführt, der Weg führt dabei aber immer über eine Zwischenebene - eine unmittelbare Kommunikation gibt es aus Sicherheitsgründen nicht. Nicht erwartet wurden hingegen Widgets. Diese unter anderem von Android her bekannten Elemente werden auch unter iOS 8 verfügbar sein, allerdings nur im Zusammenspiel mit der Benachrichtigungszentrale sowie innerhalb von Safari.

ios8 widget

Entfernt hat man hingegen einige Einschränkungen aus Touch ID. Kann man derzeit per Fingerabdruck lediglich das iPhone entsperren und Käufe im App Store oder in iTunes bestätigen, sollen künftig auch Drittanbieter auf den Sensor zugreifen können. Nach wie vor werden die Fingerabdrücke selbst aber nur lokal im Gerät innerhalb eines sicheren Speichers abgelegt, die App erhält lediglich die Information, ob der Abdruck korrekt oder falsch ist.

Ebenfalls überarbeitet werden die Kamera-APIs, Details verriet man jedoch nicht.

Smart Home und Metal

Im Gegenzug zeigte man sich bei HomeKit sehr offen. Dahinter verbirgt sich der vermutete Einstieg in die Smart-Home-Welt in Form eines neuen Protokolls - eigene Hardware ist zumindest vorerst nicht geplant. Unterstütz werden sollen unter anderem Schlösser, Lichter, Thermostate und Kameras, die auch in Gruppen zusammengefasst werden können. Die Bedienung erfolgt entweder per App oder via Siri, dabei sind auch Makros erstellbar und nutzbar.

ios9 homekit

Erneut an Entwickler wendet Apple sich mit Metal. Dahinter verbirgt sich eine optimierte Erstellung von Spielen, vor allem durch die Reduzierung des Overheads bei OpenGL. Für Spieler bedeutet dies: Bei gleicher Systemleistung sollen die entsprechend erstellten Programme deutlich mehr Grafikqualität liefern können. Ein Aushängeschild könnte dabei EA mit seiner Frotsbite-Engine werden, die gleichzeitig angekündigt wurde.

Während Entwickler bereits ab heute die erste Beta-Fassung testen können, müssen sich alle anderen Nutzer bis Herbst gedulden. Auf welchen Geräten iOS 8 dann nutzbar sein wird, liess Apple unbeantwortet.

Update: Mittlerweile hat Apple bekannt gegeben, welche Hardware zusammen mit iOS 8 genutzt werden kann. Unterstützt werden das iPhone 4s, 5, 5c und 5s, das iPad 2, 3, 4 und Air sowie beide Generationen des iPad mini. Hinzu kommt der iPod touch der fünften Generation.

Zwar nennt das Unternehmen noch keine Details, es ist jedoch davon auszugehen, dass nicht auf allen Geräten sämtliche Funktionen von iOS 8 genutzt werden können. Abzuwarten bleibt auch, ob sich die Leistung der Hardware unter der neuen Version des Betriebssystems verschlechtert. In der Vergangenheit musste Apple derartigen Problemen mehrfach mit Updates begegnen.

Quellen und weitere Links

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