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Microsoft sorgt (mal wieder) für Wirbel: In einem Blog-Post hat Terry Myerson, der ausführende Vizepräsident der Abteilung für Windows und Devices, angekündigt, dass zukünftige Prozessorarchitekturen nur noch von Windows 10 unterstützt werden. Wer somit die Funktionen eines neuen Chips ausreizen wolle, benötige auch das zur Veröffentlichung des jeweiligen Prozessors neueste Windows. Diese Praktik greift bereits jetzt und betrifft bereits Intels Skylake. Insgesamt wird diese Neuerung vor allem Geschäftskunden tangieren, die damit beim Aufrüsten ihrer Hardware sozusagen direkt dazu geschubst werden auch die Software auszuwechseln. Denn gerade in Unternehmen ist es sonst üblich, die Hardware deutlich häufiger auszutauschen als die Softwarebasis. Dies ist der Fall, da in Firmen-Systemen deutlich mehr Aufwand dahinter stecken kann, weil als Schlussfolgerung z. B. auch teure, betriebliche Spezialsoftware umgestellt werden muss.
Trotzdem ist diese Neuerung natürlich beispielsweise auch für Gamer relevant: Wer gehofft hatte die nächsten Jahre noch mit Windows 7 auszukommen und dennoch neue Chips von AMD und Intel auszureizen, dürfte weniger begeistert von den Ankündigungen Microsofts sein. Dabei ist festzuhalten: Myerson sagt eben nicht konkret, dass die kommenden Prozessorarchitekturen komplett unter Windows 7 und 8.1 den Dienst versagen werden. Doch die volle Unterstützung neuer Features ist eben nur unter Windows 10 gewährleistet. Die Intel-Skylake-Plattform ist bereits betroffen, da sie kurz nach Windows 10 erschienen ist. Bei Erscheinen konnte Microsoft Windows 7 und 8.1 also direkt als „veraltete Betriebssysteme“ einstufen. Support erhält Windows 7 aber noch bis 2020. Für Windows 8.1 ist 2023 Schluss. Was Intel Skylake betrifft, so hat Microsoft für die nächsten Tage die Veröffentlichung einer Liste in Aussicht gestellt, welche aufschlüssele, welche Systeme auch unter Windows 7 und 8.1 Skylake ausnutzen können. Man rechnet aktuell damit, dass es sich in erster Linie um Komplett-PCs und Notebooks renommierter Hersteller handeln werde, die für Geschäftskunden konzipiert seien.
Auch in jenen Fällen gilt jedoch, dass Microsoft Intels Skylake unter Windows 7 und 8.1 offiziell nur bis Juli 2017 unterstützt. Ist man darüber hinweg, sollen folgende CPU-Architekturen aber nur noch mit der jeweils aktuellen Windows-Version voll kompatibel sein. Dies wird z. B. für Intels Kaby Lake gelten. Als Begründung für diese Entscheidung nennt Myerson, dass Windows 7 etwa bereits vor mehr als zehn Jahren entworfen worden sei und daher gar nicht für heutige SoCs mit x86- / x64-Architektur optimiert sei. Zu viel müsse man heute bereits emulieren, damit Treiber und Firmware bei neuer Hardware einwandfrei funktionieren. Das wiederum führe zu neuen Problemen und schade insgesamt der Benutzererfahrung. Sowohl für Microsoft als auch die Kunden sei es das Beste, die Ressourcen stattdessen in aktuelle Soft- und Hardware zu stecken.