Werbung
Dass Microsoft der Erfolg der Chromebooks von Google ein Dorn im Auge ist, ist schon länger bekannt. Gerade in den USA erfreuen sich die günstigen Cloud-Rechner im Bildungsbereich steigender Beliebtheit. Nach Angaben von Microsoft kam Windows 10 im letzten Jahr zwar noch immer auf doppelt so vielen, neuen Geräten zum Einsatz, als irgendein anderes System, langfristig könnte sich der Bildungsbereich für Microsoft aber zum Dilemma entwickeln: Schüler lernen nicht mehr zunächst die eigenen Office-Anwendungen kennen, sondern die kostenlosen Alternativen von Google. Kein Wunder also, dass Microsoft bemüht ist, sich gegen Chrome OS in Stellung zu bringen.
Auf dem heute in New York stattfindenden Education-Event drehte sich daher vieles um Windows 10 S. Dabei handelt es sich um das Betriebssystem, das lange Zeit als Windows 10 Cloud kursierte. Wie bei Chrome OS steht bei Windows 10 S die Cloud im Mittelpunkt. So sollen vergleichsweise günstige Notebooks genutzt werden können.
Für viele Anwender störend dürfte hingegen folgende Aussage von Microsoft sein: „ Alles, was auf Windows 10 S läuft, muss vom Windows-Store heruntergeladen werden “. Die Anwendungen laufen dann in einem sicheren Container. Damit möchte Microsoft sicherstellen, dass die Performance über die gesamte Laufzeit bestehen bleibt und es keine Probleme gibt. Gleichzeitig soll die Sicherheit erhöht werden. Soll ein Programm aus dem Internet heruntergeladen werden – kann es nicht installiert werden. Stattdessen wird ein Alternativ-Programm aus dem Store vorgeschlagen. Das bedeutet aber nicht, dass normale Desktop-Anwendungen nicht laufen – sie müssen nur über den Store angeboten werden. Auch Chrome könnte so also angeboten werden.
Noch fehlt aber beispielsweise eines der wichtigsten Microsoft-Produkte im Store: Passend zur neuen Politik gibt es aber bald das gesamte Office-Paket im Windows-Store.
Windows 10S soll auch aus administrativer Sicht so manches einfacher machen. Da wäre zunächst der Log-in-Prozess, der deutlich schneller vonstattengehen soll, als es normalerweise der Fall ist – der Unterricht soll so schneller starten. Ebenso soll der generelle Setup-Prozess extrem schnell vonstattengehen. Nachdem ein USB-Stick mit dem ab Werk vorkonfigurierten Notebook verbunden wird, sollen alle relevanten schulspezifischen Daten innerhalb von 30 Sekunden übertragen sein. So kann eine große Menge an Rechnern problemlos innerhalb einer recht kurzen Zeit aufgesetzt werden. Alle Geräte können ähnlich wie in großen Unternehmen zentral verwaltet werden. Auch das soll den Schulen die Entscheidung einfacher machen, auf Windows 10 S zu setzen.
Passend zur Back-to-School-Zeit in den USA soll es dann auch diverse Notebooks von allen namhaften Herstellern geben. Micrsoft führte Acer, ASUS, Dell, HP, Samsung und Toshiba an. Die Preise sollen bei 189 US-Dollar starten. Darin beinhaltet ist die einjährige Nutzung der Minecraft Education Edition. Ebenso wird Office 365 mit Microsoft Teams kostenlos mit von der Partie sein.