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Polaris oder Schalter

Microsoft arbeitet an Nachfolger für Windows 10 S

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Microsoft arbeitet an Nachfolger für Windows 10 S
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Nicht einmal ein Jahr nach der Vorstellung von Windows 10 S droht das möglicherweise schnelle Aus. Denn seit einigen Tagen mehren sich die Meldungen, dass Microsoft an möglichen Alternativen arbeitet, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine würde aus der eigenständigen Version einen simplen Schalter machen, die andere hätte Auswirkungen auf zahlreiche Windows-Nutzer.

Allerdings könnte Microsoft sich auch nacheinander für beide Möglichkeiten entscheiden, da es angesichts der für die Umsetzung benötigten Zeit große Unterschiede geben dürfte.

Die schnelle Alternative wäre die Degradierung von Windows 10 S zu einem simplen Schalter innerhalb von Windows 10. Ein solcher würde es Nutzern von Windows 10 Home und Windows 10 Pro per Mausklick erlauben, die strengen Sicherheitsmaßnahmen von Windows 10 S zu aktivieren - und umgekehrt. Letztlich würde es sich beim im Mai 2017 vorgestellten Betriebssystem dann nur noch um eine weitere Benutzerkontenart handeln. Wie DrWindows schlussfolgert, hätte dies aber durchaus auch Vorteile. So könnte man sowohl Windows 10 Home als auch Windows 10 Pro bei Bedarf schnell schützen, der Aufwand einer zusätzlich zu pflegenden Version des Betriebssystems entfiele dann auch.

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Glaubt man dem meist richtigliegendem Twitter-Nutzer WalkingCat, soll Microsoft sich schon zu diesem Schritt entschlossen haben. Seinen Quellen zufolge wird Windows 10 S - zumindest intern - nicht mehr als eigenständiger Artikel (SKU) geführt.

Polaris alias Windows Core OS

Im zweiten Schritt könnte Polaris die Rolle von Windows 10 S übernehmen - und dabei auch gleich das Ende von Windows 10 Home bedeuten. Hinter Polaris verbirgt sich mit Windows Core OS ein bereits seit Monaten laufendes Projekt, dessen Umfang bislang nur schwer einzuschätzen ist. Laut Windows Central handelt es sich um ein modular aufgebautes Betriebssystem, das einerseits als „moderne Version" von Windows 10 beschrieben wird, andererseits aber zahlreiche Veränderungen beinhalten soll.

Die vermutlich wichtigste könnte der modulare Aufbau sein, der dem Bericht zufolge weitaus mehr Konfigurationen von Windows 10 als heute erlauben soll. Die Rede ist dabei unter anderem von einer für Mobilgeräte angepassten Version namens Andromeda OS, was neuen Nährboden für Gerüchte rund um das Surface Phone bedeuten würde. Auch, da Polaris alias Windows Core OS von Anfang für den Einsatz auf x86- und ARM-Plattformen ausgelegt ist.

Der Haken: Microsoft will Polaris als reines UWP-Betriebssystem konzipieren und somit möglichst viele Win32-Bestandteile von Windows 10 überflüssig machen. Das erhöht einerseits die Sicherheit im Stil von Windows 10 S, da auch hier der Windows Store mit seinen UWP-Apps der zentrale Anlaufpunkt für neue Software sein wäre. Andererseits könnte die Performance bei Non-UWP-Anwendungen leiden. Die sollen grundsätzlich auch unter Polaris nutzbar sein, aber nur in einer Art Container-Umgebung via Remote Virtualization. Dass soll für eine „nativere Nutzererfahrung" als die bislang übliche Emulierung sorgen, die Nachteile dürfte man aber vermutlich trotz aller Kniffe nicht vollständig beseitigen können.

Das dürfte vor allem Gamer treffen, denen nur ein echter Ausweg bliebe. Denn Polaris soll nach aktuellem Stand nicht nur Windows 10 S, sondern auch Windows 10 Home ersetzen. Wer die volle Freiheit behalten will, müsste zu Windows 10 Pro greifen, das als einzige vollwertige Alternative weiter angeboten werden soll.

Starten soll Polaris möglicherweise schon 2019, entscheidend ist dem Bericht zufolge, ob Microsoft bis Ende 2018 den neuen, UWP-basierten Explorer fertigstellen kann. Gleichzeitig wird man in Redmond viel Überzeugungsarbeit leisten müssen - in Richtung der Kunden und Hardware-Hersteller. Denn auch wenn die Rede von einem neuen Windows 10 ist, wird Polaris mit einem wichtigen Punkt brechen: Weder wird man von Windows 10 Home oder Windows 10 Pro zu Polaris wechseln können, noch ist der Wechsel von Polaris zu Windows 10 Pro möglich. Man könnte somit von einer Sackgasse sprechen. Zusätzlich wird Polaris vermutlich zumindest vorerst nur in Verbindung mit Komplettsystemen verteilt - eine der zahlreichen Parallelen zu Windows 10 S.