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Vermutlich Anfang April wird Microsoft das nächste große Update für Windows 10 veröffentlichen, Codename Redstone 4. Welche Neuerungen enthalten sein werden, ist noch unbekannt. Eine dürfte jedoch der S-Modus sein, der Windows 10 S nach nur einem Jahr in den Ruhestand schicken soll. Zudem müssen sich OEMs auf Änderungen bei den Lizenzgebühren einstellen.
Dieser Punkt dürfte sich auch beim Kauf eines Komplettsystems bemerkbar machen, wenn auch nicht unbedingt in Form eines höheren Preises. Allerdings koppelt Microsoft laut dem in der Regel gut informierten Portal Thurrott die Höhe der Gebühr ab dem 2. April noch stärker an die Hardware als bislang. Daraus ergeben sich künftig fünf unterschiedliche SKUs.
Für die SKU Entry müssen OEMs dann 25 US-Dollar zahlen, dürfen diese Lizenz aber nur mit leistungsschwachen Systemen koppeln. Beim Prozessor muss es sich um einen Intel-Vertreter der Familien Atom, Celeron und Pentium handeln, der RAM darf maximal 4 GB groß sein und die SSD-Kapazität darf 32 GB nicht überschreiten. Die Größe des Displays hängt vom Gerätetyp ab: Bei Notebooks dürfen es maximal 14,1 Zoll sein, bei 2-in-1-Modellen 11,6 Zoll und bei All-in-One-Rechnern 17 Zoll.
Kommt hingegen eine bis zu 64 GB fassende SSD oder eine bis zu 500 GB große HDD zum Einsatz, muss der OEM zur SKU Value für 45 US-Dollar greifen. Prozessor, RAM und Display-Diagonale müssen den Vorgaben für Entry entsprechen.
Die mit 86,66 US-Dollar zweitteuerste der fünf SKUs hört auf den Namen Core +. Hier gelten als Obergrenze High-End-Prozessoren und SSDs und HDDs mit bis zu 2 TB Fassungsvermögen. Die zulässige RAM-Kapazität hängt vom Formfaktor ab: Handelt es sich um ein klassisches Notebook, ein 2-in-1-Gerät oder um einen All-in-One-Rechner mit jeweils einer maximalen Display-Auflösung von Full HD, dürfen bis zu 8 GB verbaut werden, in allen anderen Fällen lediglich 4 GB.
Reicht das nicht, muss zur SKU Advanced gegriffen werden. Die wird allerdings automatisch fällig, wenn ein Intel Core i9, ein Core i7 mit sechs oder mehr CPU-Kernen oder ein AMD Threadripper verbaut werden soll. Gleiches gilt, wenn das Display 4K-Auflösung oder höher bietet. Für diese SKU verlangt Microsoft 101 US-Dollar.
Mit 65,45 US-Dollar landet die SKU Core in der Mitte der insgesamt fünf Stufen. Zum Einsatz soll diese dann kommen, wenn die Ausstattung des Rechners über dem Maximum von Value liegt, die Begrenzungen von Core + und Advanced aber nicht überschritten werden.
Ob Microsoft seinen OEMs bestimmte Rabatte oder ähnliches bieten wird, ist nicht bekannt. Allerdings könnten die neuen SKUs weitaus mehr Einfluss auf die angebotenen Konfigurationen als die bisherigen haben.
Home-S und Pro-S anstelle von Windows 10 S
Ob Redstone 4 zum gleichen Zeitpunkt freigegeben wird, bleibt abzuwarten - denkbar wäre es jedoch. Denn die Änderungen bezüglich des S-Modus' dürften ebenfalls Auswirkungen auf Konfigurationen haben. Wie Neowin berichtet, testet Microsoft diesen neuen Modus bereits. Dieser soll in allen SKUs und allen Versionen von Windows 10 - Home, Pro und Enterprise - enthalten sein. Falls aktiviert, sollen die Einschränkungen die gleichen wie beim aktuellen Windows 10 S sein. Damit würde sich Software ebenfalls nur über den Windows Store installieren lassen, zudem können nur Edge und Bing als Standard für Browser und Suchmaschine gesetzt werden.
Allerdings soll Microsoft zwei Abstufungen beim S-Modus planen. Pro-S soll sich von Windows 10 S, bei dem es sich auf Ebene der Betriebssystemfunktionen um ein Windows 10 Pro handelt, nicht unterscheiden, neu wäre Home-S. Hier fehlen beispielsweise BitLocker und Remote Desktop - wie auch in Windows 10 Home. Entscheidet sich ein OEM, sein System mit aktiviertem S-Modus auszuliefern, sollen Kunden diesen deaktivieren können. Für Home-S ist ein kostenloses Upgrade zu Windows 10 Home mit anschließend kostenpflichtigem Upgrade auf Windows 10 Pro im Gespräch, der Wechsel von Pro-S auf Windows 10 Pro soll hingegen 49 US-Dollar kosten. Die gleiche Summe, die Microsoft ab April für das Upgrade von Windows 10 S auf Windows 10 Pro verlangen will.
Welche Auswirkungen diese Entscheidung auf Polaris haben wird, bleibt abzuwarten. Unter diesem Codenamen entwickelt Microsoft eine Art Nachfolger für Windows 10, der einen modularen Aufbau bieten soll. Das ermöglicht den Spekulationen zufolge die einfache Entwicklung von weitaus mehr Versionen des Betriebssystems als dies derzeit der Fall ist. Das soll vor allem an der von Anfang an berücksichtigten Flexibilität von Polaris liegen, unter anderem werden neben der x86- auch die ARM-Architektur unterstützt.