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Ab 19.00 Uhr am gestrigen Tage hat Google die erste Developer Preview von Android 12 offiziell für die eigenen Pixel-Smartphones freigegeben. Damit beginnt eine neue Reise von mehreren Developer Previews, über einige Beta-Versionen, die dann auch mehr für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Sofern keine gravierenden Probleme auftreten, wird Google die finale Version von Android 12 wahrscheinlich im Spätsommer oder Herbst dieses Jahr ausrollen.
Mit der 12. Version des weitverbreiteten Android-Betriebssystems geht Google einige wichtige Punkte an, die gerade für Google eigentlich eher untypisch sind. Beim immer wichtiger werdenden Thema Datenschutz möchte Google das kommende Android 12 grundlegend verbessern und den Anwendern mehr Entscheidungsgewalt an die Hand geben. Beispielsweise soll nun auch außerhalb der Browser-Nutzung das Verhalten des SameSite-Cookies angewandt werden, so dass nun weniger Daten den Drittanbietern zugeführt werden. Aber auch in Fällen, wo die Kamera, das Mikrofon oder auch das Ortungssystem gerade aktiv sind, soll Android 12 dies dem Nutzer nun detailliert anzeigen. Bei Bedarf kann der Anwender direkt eingreifen, falls die Nutzung nicht gewünscht ist.
Diese letzt genannte Funktionalität wurde auf einem der ersten Android-12-Screenshots gezeigt, die gleichzeitig aufzeigen, dass Google scheinbar auch Design-Änderungen an dem Android-Betriebssystem vornehmen möchte. Die Screenshots zeigen im hellen Modus nun keine weiße Oberfläche, sondern nun mehr Beige-Farben auf. Aber auch beiden Schnell-Einstellungen sind bereits Änderungen erkennbar. Anstatt sechs Quick-Settings scheint Google dies nun auf vier Stück reduziert zu haben.
Überarbeitet hat Google nun auch die Gestensteuerung. Zuvor hat Android 11 den Anwender vor versehentlichen Bildschirmberührungen "beschützt", sprich, man musste zunächst auf den Bildschirm tippen, damit man das Video pausieren oder beenden kann. Nun mit Android 12 wird dies nicht mehr der Fall sein und beschränkt sich allein auf die Spiele selbst, sodass die Bedienung daher beschleunigt wird. Beschleunigt werden sollen zudem auch die Benachrichtigungen, denn mit Android 11 werden diese in der Regel um einige Sekunden verzögert, was mit Android 12 nun der Vergangenheit angehören soll.
Intern des Betriebssystems selbst kommt ferner nun auch die Unterstützung für AVIF (AV1 Image File Format) und MPEG-H hinzu. Ersteres stellt ein besseres Bildformat dar, das im Vergleich zum JPEG-Format eine bessere Bildqualität liefern soll, wobei die Dateigröße nahezu identisch bleibt. Mit der MPEG-H-Unterstützung möchte Google das Problem mit dem H.265-Codec (HEVC) umgehen, mit dem einige Applikationen noch ihre Probleme haben. Derartige Videos werden dann in das H.264-Format (AVC) konvertiert und lassen sich dann besser abspielen.
In den Monaten März und April sollen laut Google die Developer Preview 2 und 3 folgen und ab Mai dann die erste Beta-Version, die sich dann mehr an die Öffentlichkeit richtet. Darauf folgen sollen laut der Roadmap drei weitere Beta-Versionen, bis dann schließlich die finale Phase eingeläutet wird und sich Google dann um die Betriebssystem-Stabilität kümmert, sprich die letzten Verbesserungen vornimmt. Bereits jetzt kann die erste Android-12-Developer-Preview auf den Google-eigenen Smartphones Pixel 3 (XL), Pixel 3a (XL), Pixel 4 (XL), Pixel 4a (5G) und schließlich Pixel 5 installiert werden. Dies ist jedoch nicht mit einem einfachen OTA-Update möglich, sondern mit einem kompletten Flash-Vorgang des Smartphones.
Dies geschieht natürlich auf eigene Gefahr, doch generell sollte zunächst von der Installation abgesehen werden, sofern das Smartphone weiterhin produktiv eingesetzt werden soll. In erster Linie richten sich die Developer-Previews eben an die App-Entwickler, damit sie sich bereits vorab mit dem neuen Android-Betriebssystem vertraut machen können und ihre Applikationen darauf abstimmen können.