NEWS

Browserwahl

Microsoft zwingt Nutzer in EU-Ländern bald nicht mehr zu Edge

Portrait des Authors


Microsoft zwingt Nutzer in EU-Ländern bald nicht mehr zu Edge
1

Werbung

Microsoft hat damit begonnen, den Zwang zum Nutzen seines Browsers Edge für Windows-11-Nutzer in der EU zu lockern. Bisher startet ein Klick auf den Link aus dem Windows-Widgets-Panel oder aus den Suchergebnissen heraus automatisch den hauseigenen Browser und ignoriert dabei den voreingestellten Standardbrowser. Nun könnte diese Auswahl bald Berücksichtigung finden. Die Änderungen sind bereits in den aktuellen Testversionen des Betriebssystems enthalten, aber auf Länder innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) beschränkt.

Bereits im letzten Monat verwies eine Änderungsnotiz eines Windows-11-Test-Builds, der an die Dev-Channel-Tester freigegeben wurde, auf die erwähnte Änderung. Microsoft begann mit Windows 10 die Auswahl des Standardbrowsers bei der Suche und den Taskleisten-Widgets zu ignorieren. Mit Windows 11 setzte der Konzern dieses Verhalten konsequent fort, wahrscheinlich um den eigenen Browser bei den Nutzern des Betriebssystems anzuschieben.

Auffällig ist, dass Microsoft seine neuesten Änderungen an Windows 11 nur wenige Tage vor der Ankündigung, mit der Entflechtung von Teams aus seinen Produktivitätssuiten Microsoft 365 und Office 365 in den EU-Märkten im Oktober beginnen zu wollen, bekannt gegeben hat.

Mit der Entflechtung seines Angebots will Microsoft weitere kartellrechtliche Schwierigkeiten vermeiden, nachdem die Europäische Kommission bereits im Juli eine formelle kartellrechtliche Untersuchung der Bündelung der Teams-Software mit der Office-Produktivitätssuite eingeleitet hatte. Diese Untersuchung wurde durch eine offizielle Beschwerde des Konkurrenten Slack angestoßen.

Es ist Spekulation, aber die neusten Veränderungen an Windows 11 könnten mit dieser Untersuchung zusammenhängen. Eventuell fürchtet der Konzern weitere Beschwerden von Konkurrenten, die weitere Ermittlungen auslösen könnten. Eine offizielle Erklärung zu den Vorgängen seitens des Unternehmens gibt es aber nicht.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (1) VGWort