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Wer trotz der großzügigen Vergabe von Beta-Einladungen bisher nicht zum Zuge bei Google+ kam, darf sich freuen. Ab sofort ist Google+ offen für alle und damit endgültig raus aus der geschlossenen Betaphase. Der Facebook-Konkurrent muss sich ab sofort direkt im Wettbewerb beweisen und zeigen, dass er das anfängliche Interesse auch in aktive Nutzer umwandeln kann. Dabei helfen sollen diverse neue Funktionen und eine Werbekampange auf der Google-Startseite.
Wie wichtig Google das Projekt nimmt, manifestiert sich auch in der Art, wie man auf das nun für alle offen stehende soziale Netzwerk aufmerksam macht. Üblicherweise minimalistisch gehalten und ohne Werbung versehen, weist derzeit auf der Google-Startseite ein blauer Pfeil den Weg zu Google+. Möglicherweise würden sonst die meisten Google-Nutzer die in der Menü-Leiste als "+Ich" oder "+You" bezeichnete Funktion einfach übersehen. Einmal angeklickt, kann man sich ab sofort mit einem Google-Account ohne Einladung für das Netzwerk anmelden. Dennoch möchte Google das Projekt noch nicht offiziell aus der Betaphase entlassen. Zumal man derzeit eifrig neue Funktionen einbaut. So hat man unlängst eine Suchfunktion für Personen und Inhalte nachgereicht und der Textchat heißt nun simpel "Messenger" statt "Huddle", kann dafür aber auch Bilder teilen.
Google listet in seinem Blog mittlerweile über hundert weitere Verbesserungen seit dem Start von Google+ auf. Die hunderste war dabei die Öffnung des Dienstes für alle Interessierten. Neu sind zum Beispiel diverse neue Fähigkeiten der "Hangout"-Funktion. In der Vorstellung von Google ein spontaner Videochat zwischen Kontakten, bei der sich bis zu neun weitere Nutzer einklinken können. Bisher konnte man darüber bereits gemeinsam Youtube-Videos schauen. Testweise lassen sich momentan auch der eigene Bildschirminhalt teilen, gemeinsam Dokumente von Googles "Texte & Tabellen" bearbeiten oder gemeinsam Rumkritzeln. Zudem lassen sich nun auch öffentliche Hangouts zu selbst gewählten Themen eröffnen.
Ein weiteres Feature ist "Hangout On Air", bei dem bestimmte Mitglieder einen Videostream starten und aufzeichnen können, dem dann beliebig viele Nutzer zuschauen können. Derzeit macht Google diese Option aber nur bestimmten Mitgliedern zugänglich. Zudem werden sich die Hangouts zukünftig mobil über Smartphones und Tablets nutzen lassen. Während diese Funktion bereits in der Android-App Einzug gefunden hat, will man sie für andere Plattformen noch nachreichen.
Noch befindet sich Google+ offensichtlich im Aufbau. Klar wird allerdings bereits jetzt die Absicht von Google, möglichste viele der eigenen Dienste mit Google+ zu verknüpfen. Dem setzt Facebook schon länger die Integration von ähnlichen Dienstleistungen entgegen. Insbesondere Medieninalte und Sharingangebote wie zum Beispiel Google Music oder der Verkauf von Videos bei Facebook wird zukünftig wohl eine stärkere Rolle zukommen. Trotz aller Unterschiede kämpfen Google und Facebook am Ende um die möglichst lange zeitliche Bindung der Nutzer an die eigene Seite. Unklar sind bei Google+ derzeit noch Dinge wie der Klarnamenzwang. So hatte man in der Betaphase Accounts gelöscht, die diese Vorgabe angeblich nicht erfüllten. Gleichzeitig lässt man aber offensichtliche Künstlernamen durchaus zu. So wird der erste "Hangout On Air" mit einem gewissen will.i.am stattfinden.
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