NEWS

Google soll schlauer werden - auf dem Weg zur semantischen Suchmaschine

Portrait des Authors


Google soll schlauer werden - auf dem Weg zur semantischen Suchmaschine
8

Werbung

Wer Google benutzt, muss sich bisher an die Arbeitsweise der Suchmaschine anpassen. Er kann anders als bei zwischenmenschlicher Kommunikation nicht einfach eine konkrete Frage stellen, sondern muss prägnante Suchwörter finden, die ihm dem gewünschten Ergebnis möglichst nahe bringen.

Anders ist das bei semantischen Suchmaschinen, die versuchen, die Bedeutung einer Frage zu erfassen und direkte Antworten zu liefern. Ein bekanntes Beispiel dafür ist der englischsprachige Dienst Wolfram Alpha. Bei Google erhält man derzeit nach Eingabe von "how old is angela merkel" noch eine klassische Liste von Internetseiten, auf denen die einzelnen Suchwörter zu finden sind. Eine semantische Suchmaschine "versteht" hingegen die Frage. Wolfram Alpha spuckt dann folgerichtig "57 years 7 months 27 days" aus und beantwortet die Frage direkt.

wolfram alpha

Laut einem Bericht des Wall Street Journals plant Google für die nächsten Jahre ebenfalls einen drastischen Kurswechsel bei der Sucheingabe und soll mehr und mehr zur semantischen Suchmaschine werden. Dafür wird die bisherige Suchtechnologie mit einer semantischen Suchtechnologie verschmolzen. Hierfür soll die 2009 erfolgte Übernahme von Metaweb Technologies wichtig sein, einem Unternehmen, das mit Freebase eine umfangreiche Open-Content-Datenbank auffbaut.

Ein Ausbau von Google zur semantischen Suchmaschine hätte weitreichende Konsequenzen. Die Suchmaschine würde sich technologisch weiterentwickeln und konkurrenzfähig bleiben. Gleichzeitig bedeutet ein Umbau zur semantischen Suchmaschine, dass es für viele Sucheingaben gar nicht mehr nötig sein wird, sich von Google zu einer anderen Seite weiterleiten zu lassen - schließlich liefert Google selbst schon die gesuchten Informationen. Eine längere Verweildauer der Nutzer auf der Google-Seite kommt dem Unternehmen natürlich besonders zu Gute, würde aber die Besuchszahlen auf anderen Seiten senken.

Der Weg zur intelligenteren, eben semantischen Suche erscheint jedenfalls als geradezu zwingend. Schließlich droht Google mittlerweile nicht mehr nur Konkurrenz von klassischen Suchmaschinen, sondern z.B. auch von Apples Siri. Auch dieses Software bemüht sich schließlich darum, natürliche Sprache zu verstehen und direkte Antworten zu liefern - nur dass die Eingabe nicht per Tastatur, sondern gleich per Stimme erfolgt.

Quellen und weitere Links KOMMENTARE (8)