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Bereits vor zwei Monaten berichteten wir auf Grund einer Meldung in der Fanboys-"Redaktion" von einer Änderung der DSL-Tarife bei der Deutschen Telekom. Nach zahlreichen Beschwerden und unbestätigten Gerüchten meldete sich die Telekom darauf hin selbst in ihrem Blog zu Wort und bestätigte eine Drosselung der DSL-Tarife bei zu hohem Datenaufkommen auf eine geringere Bandbreite, wie es im Mobilfunk schon lange üblich ist.
Nun genau zwei Monate später, meldet sich die Telekom erneut auf ihrem Blog und bestätigt die Tarifänderungen, sowie die vorher bereits spekulierten Mengen und Geschwindigkeiten. Demnach sollen ab dem 02. Mai folgende Begrenzungen in Festnetztarifen vertraglich festgehalten werden:
Geschwindigkeit | Volumen |
16 Mbit/s | 75 GB |
50 Mbit/s | 200 GB |
100 Mbit/s | 300 GB |
200 Mbit/s | 400 GB |
Ist dieses Volumen erreicht drosselt die Telekom die Geschwindigkeits des Zugangs auf magere 384 Kbit/s unabhängig vom eigenen Tarif. Dabei wird das Volumen welches durch den Telekom-eigenen Entertain-Service angeboten wird nicht mit auf das Volumen angerechnet, um wie die Telekom selbst sagt sicherzustellen "[...], dass Sie nicht plötzlich vor einem schwarzen Fernseher sitzen." Des Weiteren begründet die Telekom das angesetzte Volumen wie folgt:
"Im Schnitt verbraucht ein Kunde heute 15 bis 20 Gigabyte (GB). Das geringste integrierte Datenvolumen wird 75 GB betragen. Neben dem Surfen im Netz und dem Bearbeiten von Mails ist dieses Volumen beispielsweise ausreichend für zehn Filme in normaler Auflösung plus drei HD-Filme, plus 60 Stunden Internetradio, plus 400 Fotos und 16 Stunden Online-Gaming."
Bestehende Verträge sind von der Änderung nicht betroffen und auch alle Kunden eines neuen Vertrages brauchen sich vorerst keine Sorgen zu machen, da die Telekom selbst nicht mit einer technischen Umsetzung vor 2016 rechnet. Nichtsdestotrotz sollten vor Allem Familien und andere Mehrpersonenhaushalte vorgewarnt sein über die mögliche Drosselung ihres Anschlusses bei der Telekom, da die angesetzten Volumen bei regelmäßigem Gebrauch des Internets schnell an ihre Grenzen stoßen können.
Die Telekom selbst beschreibt diese Änderung übrigens als "[... ]Highspeed-Volumen wie im Mobilfunk" in Ihrem Blog:
Bereits im März erreichte der Blog-Beitrag der Telekom über 1.000 Kommentare und war wohl eines der umstrittensten Themen dieses Monats, wie sich auch in den über 150 Kommentaren in unserem Forum ablesen ließ. Man darf also gespannt sein wie die Telekom nun, auf den sicherlich nicht minder kleinen Gegenwind aus dem World Wide Web reagieren wird und wie sich eventuelle Kundenabgänge bemerkbar machen werden.
Update:
Nachdem wir heute morgen bereits darüber berichteten dass sich der Kabelanbieter KabelBW gegen eine Drosselung des eigenen Netzes und für den weiteren Ausbau der Bandbreite ausspricht, gibt es nun bereits erste Gerüchte dass Vodafone, ähnlich wie die Telekom, eine Drosselung plant. So berichtet Markus Beckdahl auf Netzpolitik.org davon dass Vodafone der nächste große Anbieter sein wird der die zukünftige Drosselung seiner DSL-Verträge verkünden wird.
Die Telekom dagegen hat sich seit Ihrem gestrigen Blogeintrag noch nicht wieder zu Wort gemeldet. Es darf jedoch vermutet werden dass auch die anderen Anbieter nicht lange auf sich warten lassen um ihre Meinung zu dieser Thematik zu verkünden und damit aufzuzeigen ob wir in Zukunft mehr solcher Drosselungen sehen werden.
2. Update:
Während das Vodafone-Gerücht weiter unbestätigt bleibt melden sich weitere Anbieter zu Wort. So twittert 1&1 dass keine Drosselung der Tarife geplant sei:
KabelDeutschland dagegen drosselt teilweise und behält sich hier eine Grenze von 10 Gigabyte pro Tag vor, ab dessen Erreichen Filesharing laut AGBs gedrosselt werden soll. Damit ergibt sich momentan ein eher gemischtes Bild und es bleibt wohl abzuwarten bis Drosselungen, wie die der Telekom, tatsächlich in Kraft treten um abschätzen zu können wie drastisch diese neuen Tarifstrukturen für den Endnutzer wirklich sind.