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Der britische Premierminister David Cameron propagiert weiter einen landesweiten Filter für Online-Pornographie. Wie er in einer Rede ankündigte soll der geplante Filter automatisch eingeschaltet sein und keinen Zugriff mehr auf pornografische Inhalte im Netz ermöglichen. Änderungen an den Filtereinstellungen sollen sich nur von den Providern vornehmen lassen. Wer dennoch ein freies Internet, oder zumindest Zugriff auf Schmuddelfilme haben möchte, der kann auf Wunsch die Abschaltung des Filters für seinen Anschluss beantragen, sofern der Antragsteller mindestens volljährig ist. Bis Ende 2014 sollen diese Daten in jedem Haushalt mit Internetzugang von den Providern abgefragt werden. Bei der Einrichtung eines neuen Vertrages soll bereits zu Ende des Jahres mit der Abfrage begonnen werden.
Vor allem Kinder sollen geschützt werden
Mit dem Porno-Filter will Cameron vor allem Kinder schützen. Online-Pornographie soll die „Kindheit zersetzen“ und eine falsche Vorstellung von Liebe und Intimität geben, kritisiert der Politiker scharf. Gleichzeitig will der britische Premier in den „dunkeln Ecken des Internets“ vor allem gegen illegale Formen wie Kinderpornographie verstärkt vorgehen und bekämpfen. Bei künftigen Verträgen sei zukünftig ein Nachweis nötig, dass man über 18 Jahre alt ist, um den Pornozugriff zu erhalten. Bei öffentlichen WLAN-Netzwerken sollen die Filter bereits Ende Juli scharf gestellt werden, bei denen mit der Anwesenheit im Netzwerk von Kindern zu rechnen ist. Hotels, Cafes und andere Geschäfte sollen künftig mit einem eigens dafür entworfenen Logo für ein „familienfreundliches WLAN“ werben dürfen.
Wie gut die Provider die Maßnahmen umsetzen werden, soll von einer Behörde überwacht werden. Auch die Polizeibehörde „National Crime Agency“ erhält weitere Befugnisse. Um die Ermittlungen nach Pädophilen-Webseiten zu erleichtern, sollen die bereits bestehenden Datenbanken der Strafverfolger in einer zentralen Sammlung mit Tags versehender kinderpornografischer Inhalte zusammengehen, so heise online. Gleichzeitig soll „extreme Pornographie“ verboten werden, bei der beispielsweise ganze Vergewaltigungen nachgestellt werden. Bislang war in Großbritannien lediglich die Verbreitung solcher Inhalte strafbar. Der Besitz soll es nun ebenfalls sein.
Suchmaschinen-Betreiber sollen helfen
Außerdem will Cameron die großen Suchmaschinenbetreiber wie Google, Microsoft und Yahoo mit an den Tisch setzen. Sie sollen noch stärker in die Pflicht genommen werden und kinderpornografische Seiten nicht nur aus ihren Suchindexen verbannen, sondern auch identifizieren und blockieren. Die Sucherergebnisse sollen frei von illegalen Inhalten werden, so zumindest das Ziel Camerons. Bis Ende Oktober sollen die Suchmaschinenriesen eine Lösung präsentieren.