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Derzeit bieten LTE-Netze unter den besten Bedingungen eine theoretisch maximale Bandbreite von 150 MBit pro Sekunde. In der rheinhessischen Stadt Alzey hat die Deutsche Telekom in einem Feldversuch erstmals eine weitere Ausbaustufe von LTE-Advanced demonstriert. Dabei versuchte man sich aber nicht mit 300 MBit pro Sekunde, sondern ging direkt den Schritt auf 600 MBit pro Sekunde. Auch hier sprechen wir natürlich wieder von Idealbedingungen - also Sender und Empfänger befinden sich in einem idealen Abstand und zudem war das Test-Gerät auch noch das einzig angemeldete in dieser Zelle. Dies gilt aber natürlich auch für die aktuellen Angaben der Geschwindigkeiten, insofern sind die nun gemachten Angaben wieder vergleichbar. 580 MBit pro Sekunde wurden in diesen ersten Tests außerhalb der Labore erreicht und damit ist es nicht mehr weit bis zum Maximum des LTE-Standards, welches bei 1 GBit pro Sekunde liegt.
[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2014/telekom-ltea-a-1.png]Technische Umsetzung von LTE-A der Deutschen Telekom[/figure]
Ein weiterer Test versuchte dann etwas praxisnäher zu sein und es mussten vier Geräte aus der einer LTE-Zelle versorgt werden. Beim aktuellen LTE-Ausbau wurden hier Werte von 37,5 MBit pro Sekunde erreichte, mit LTE-A waren es 94 MBit pro Sekunde. Weltweit ist die Deutsche Telekom mit ihren ersten Tests allerdings nicht der erster Provider - ganz im Gegenteil, denn LTE-A wird von einigen sogar schon im Regelbetrieb eingesetzt. Dazu gehören LG in Südkorea, CSL in Hong Kong und Telstra in Australien, die allesamt maximal 300 MBit pro Sekunde anbieten. NSN setzt mit 450 MBit pro Sekunde aktuellen den Spitzenwert. Für 300 MBit pro Sekunde werden dazu zwei Trägerwellen mit jeweils 20 MHz gebündelt, bei 450 MBit pro Sekunde sind es drei Trägerwellen mit jeweils 20 MHz.
[figure image=images/stories/newsbilder/aschilling/2014/telekom-ltea-a-2.png]Technische Umsetzung von LTE-A der Deutschen Telekom[/figure]
Die Deutsche Telekom geht allerdings einen etwas anderen Weg und kombiniert zwei Techniken. Die eingesetzten Basisstationen verwenden zwei 20-MHz-Trägerwellen im 1.800- und 2.600-MHz-Band, womit theoretisch 300 MBit pro Sekunde möglich sind. Zusätzlich hat man aber auch die Anzahl der Antennen für die Basisstation und den Empfänger verdoppelt, was letztendlich 600 MBit pro Sekunde möglich macht (4x4 MIMO und Multiple Input Multiple Output). Empfänger mit vier Antennen, in diesem Fall der Begriff für Laborgeräte, gibt es in Form von Smartphones, Tablets oder anderer Endanwenderhardware aber noch nicht. Derzeit ist auch nicht abzusehen, wann diese auf den Markt kommen. Die größten Chancen haben allerdings stationäre Router, da die Antennen hier nicht derart kompakt konstruiert werden müssen, wie in Smartphones oder Tablets.