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Während man in Europa und weiten Teilen der restlichen Welt weiterhin auf den Start von iTunes Radio warten muss, hat Apple sieben Monate nach dem Start in den USA nun ein erstes Resümee gezogen. Dies zumindest berichtet Billboard unter Berufung auf verschiedene, nicht näher genannte Führungskräfte.
Das zwischenzeitliche Fazit soll dabei alles andere als positiv ausfallen. Denn der erhoffte Effekt, dass Nutzer von iTunes Radio vermehrt im iTunes Music-Store Musik erwerben würden, ist nahezu völlig ausgeblieben. Internen Auswertungen nach würden lediglich ein bis zwei Prozent der Zuhörer gehörte Titel kaufen; mit welchen Werten Apple konkret gerechnet hat, bleibt aber unklar. Als Reaktion auf den bislang ausgebliebenen Erfolg soll das Unternehmen nun den größten Umbau des Portals planen, den es in seiner Geschichte gegeben hat.
Darunter soll aber nicht nur ein Client für Android fallen, sondern auch ein Streaming-Dienst im Stile von Spotify und Pandora. Denn diese, so die Quelle, würden durch ihr starkes Wachstum, das unter anderem einen Rückgang von Download-Käufen um 15 Prozent zufolge hat, vermehrt Einfluss auf die Plattenkonzerne ausüben können - ein Faktor, der Apple bislang viele Vorteil bei Verhandlungen gebracht hat.
Dabei ist die steigende Attraktivität von Spotify und Co. jedoch nur eines der beiden größten Probleme, das zweite hört auf den Namen Android. Zwar konnte Apple in den letzten Jahren immer mehr iTunes-kompatible Endgeräte wie iPhones und iPads ausliefern, der Marktanteil ging jedoch rapide zurück; auch dies spricht für eine iTunes-Applikation die Android-Nutzern Zugriff auf Apples Musik-Shop erlaubt.
Branchenkenner schreiben iTunes Radio aber noch nicht ab. Eine Chance, so die Meinung, sei die Expansion des Dienstes. Denn in zahlreichen Ländern hätten Streaming-Dienste wie Spotify, die eine direkte Auswahl von Titeln erlauben, noch einen sehr geringen Stellenwert. Hier könnte Apple mit dem in der Grundversion kostenlosen iTunes Radio neue Nutzer gewinnen.