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Die Deutsche Telekom warnt wieder einmal mehr vor gefälschten Rechnungen, die derzeit per E-Mail von Betrügern verschickt werden. Erst im Januar riet der Bonner Konzern seinen Kunden, bei verdächtigen E-Mails genau hinzusehen, denn anstatt der richtigen Rechnung könnte sich ein Trojaner im Anhang oder ein Link zu einer Datei im Text, die Schadsoftware auf den PC installieren möchte, verstecken.
Seit dem 13. Mai sollen Online-Kriminelle wieder einmal mehr versuchen, über gefälschte Telekom-Rechnungen Schadcode zu verbreiten. Aufgetaucht seien zahlreiche Spam-Mails, in denen Empfänger dazu aufgefordert werden, über einen Download-Link ausstehende Rückstände abzurufen. Hinter dem Link soll sich dann allerdings eine als PDF getarnte, ausführbare Datei verbergen, die einen Schadcode enthält, der aktuell von den meisten Virenscannern nicht erkannt werden soll.
Welche Auswirkungen die Schadsoftware hat, ist derzeit noch unklar. Zunächst ging die Deutsche Telekom davon aus, dass die Software den Rechner des Opfers dazu nutzt, um ungefragt und im Hintergrund versteckt Bitcoins zu berechnen, die dann bei den Malware-Betreibern abgeliefert werden. Nach weiteren Untersuchungen hat sich der Anfangsverdacht jedoch nicht bestätigt.
„Derartige Spam-Wellen stehen leider auf der Tagesordnung und werden uns auch in Zukunft begleiten. Wir müssen lernen, mit dieser Gefahr umzugehen und Mails sorgfältig prüfen, bevor wir unachtsam auf irgendwelche Links klicken oder Informationen preisgeben, die wir besser für uns behalten hätten, wie etwa Kontodaten.“, sagte Thomas Tschersich, Leiter IT-Sicherheit der Deutschen Telekom.
Wer auf Nummer sicher gehen will, der sollte seine Rechnung direkt über das Online-Kundencenter der Telekom abrufen. E-Mails, die keine individuelle Buchungskontonummer oder keine persönliche Ansprache unter Nennung des korrekten Kundennamens enthalten, seien definitiv nicht von der Deutschen Telekom verschickt worden. Weicht der Rechnungsbetrag aus einer E-Mail zudem dem Betrag aus dem Kundencenter ab, handelt es sich ebenfalls um eine gefälschte E-Mail. Das Unternehmen rät, entsprechende E-Mails sofort zu löschen, ohne einen Link anzuklicken oder gar den Anhang zu öffnen. Die Telekom rät, immer einen aktuellen Virenscanner installiert zu haben.
Laut der Deutschen Telekom sollen die Kriminellen oft durch Ausprobieren von verschiedenen Buchstaben- und Zahlenkombinationen an funktionierende E-Mail-Adressen gelangen. Aber auch Webseiten-Impressen oder unseriöse Gewinnspiele sollen den E-Mail-Fundus der Betrüger auffüllen lassen.
Die Deutsche Telekom ist nicht das einzige Unternehmen, das von falschen E-Mails betroffen ist. In jüngster Zeit waren auch die Deutsche Post, Konkurrent Vodafone und zahlreiche Banken sowie das Bundeszentralamt für Steuern betroffen.