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Stiftung Warentest

Verkauf der aktuellen test-Ausgabe gestoppt

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Verkauf der aktuellen test-Ausgabe gestoppt
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Stiftung Warentest stoppt den Verkauf der aktuellen Zeitschriftenausgabe von test, die sich mit E-Mail-Anbietern beschäftigt. Wie Die Welt berichtet, habe es beim Test einen „peinlichen Fehler” gegeben. Stiftungssprecherin Heike van Laak betonte, dieses Vorgehen sei „eine seltene Ausnahme”. Bereits in der Vergangenheit hatte es einen solchen Vertriebsstopp gegeben: Ende 2013 führte eine einstweilige Verfügung des Schokoladenherstellers Ritter Sport auch zu einem Verkaufsverbot.

Obwohl das Heft seit dem 30. Januar nicht mehr vertrieben werden durfte, liegt die große Mehrzahl der 460.000 test-Ausgaben bereits den gut 400.000 Abonnementen vor. Im Direktvertrieb konnten nur wenige Tausend Exemplare zurückgeordert werden.

Unter den 14 getesteten Anbietern befinden sich bekannte Größen wie AOL, Freenet, Web.de und GMX. Getestet wurden unter anderem der gebotene Speicherplatz und die Benutzerfreundlichkeit der Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Die Fehler fanden sich allerdings unter dem Punkt Verschlüsselung. Im Test wurde behauptet, es sei einigen Anbietern möglich, die Postfächer der Kunden komplett zu verschlüsseln, dies würde aber kein Provider anbieten.

Holger Brackemann, Untersuchungsleiter bei Stiftung Warentest, wandte sich bereits am 30. Januar an Posteo, einen kleinen Berliner E-Mail-Provider, „Wir haben inzwischen mit dem von uns beauftragten Prüfinstitut Ihre Punkte besprochen und gehen nun davon aus, dass wir unsere Veröffentlichung an mehreren Stellen ändern werden”. Posteo hatte im Vorfeld eine Richtigstellung gefordert.

Zusätzlich zur Einstellung des Direktvertriebs reagierte die Stiftung Warentest indem sie den Text offline stellte und erst die verbesserte Version als kostenlosen PDF-Download erneut zugänglich machte. Neben der Rücknahme der Pressemeldung wurde den nun verkäuflichen Exemplaren einen korrigierter Sonderdruck beigelegt. Auch die Folgeausgabe werde eine Korrektur enthalten, so die Stiftung.

Im Original wurde behauptet, dass nur Mailbox.org seine Kunden durch Verschlüsselung der E-Mails schützt. In der Neufassung wird erklärt, dass Mailbox.org als erster Dienst eine Verschlüsselung für eingehende E-Mails anbietet, allerdings nur für die Kunden, welche PGP nutzen. Posteo bietet diese Eingangsverschlüsselung seit dem 28. Januar an. Trotz der Korrektur sieht die Stiftung Warentest keinen Anlass dafür, die Bewertung zu ändern, „Im Punkt ‚Verschlüsselung' wurden keine Anbieter abgewertet”, so die Argumentation.

Posteo sei dies nicht genug; laut Welt betont die Firma, wie wichtig es sei, dass Kunden sich auf die Sicherheit des Providers verlassen können. Zahlreiche Kundenanfragen nach Veröffentlichung des Tests sprächen dafür. Zudem enthalte die korrigierte Fassung immer noch korrekturbedürftige Aussagen.

Quellen und weitere Links

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