NEWS

Vodafone kommuniziert DSL-Volumengrenze offensiver

Portrait des Authors


Vodafone kommuniziert DSL-Volumengrenze offensiver
122

Werbung

Die großen Internet-Anbieter wie die Deutsche Telekom und auch Vodafone und das durch Vodafone aufgekaufte Kabel Deutschland kommunizieren nicht nur bei den Mobilfunktarifen festgeschriebene Datenvolumen, sondern immer wieder auch bei DSL-Tarifen. Diese Drosselung fand sich seit einigen Monaten und Jahren zumindest im Kleingedruckten immer wieder, wurde dann aber meist wieder gestrichen oder wird nicht durchgesetzt. Bisher hat dies also noch keine Auswirkungen auf den Endkunden - abgesehen von Beschränkungen für bestimmte Datendienste wie Torrent-Netzwerke.

Tarifbedingungen des Vodafone Internet & Phone Kabel 200 V

Tarifbedingungen des Vodafone Internet & Phone Kabel 200 V

Bei Vodafone scheint sich nun eine Kehrtwende einzustellen. Im Tarif Internet & Phone Kabel 200 V wird nicht nur über den Download mit 200 MBit/s und den Upload mit 12 MBit/s gesprochen, sondern im gleichen Zuge auch ein Datenlimit von 1.000 GB erwähnt. Wie gesagt, solche Klauseln finden sich in vielen Internet-Festnetztarifen, so offen kommuniziert wie jetzt wurden sie bisher aber noch nicht. Was bei Erreichen der Volumengrenze passiert, führt Vodafone natürlich auch aus:

"Wenn das Inklusivvolumen verbraucht ist, reduziert sich Deine Geschwindigkeit bis zum Ende des jeweiligen Monats auf bis zu 10 Mbit/s im Download und bis zu 1 Mbit/s im Upload."

Bei einem Download von theoretisch maximalen 200 MBit/s wären diese 1.000 GB innerhalb von knapp 11 Stunden aufgebraucht.

Die Deutsche Telekom drosselt derzeit nicht. Ebenso verzichten darauf M-Net, UnityMedia oder NetCologne. Kabel Deutschland drosselt laut AGB Filesharing-Anwendungen (z.B. Peer-to-Peer, One-Click-Hoster oder Net-News), wenn Kunden über diese pro Tag ein Datenvolumen von 10 GB überschreiten bis zum Ablauf desselben Tages auf 100 Kbit/s im Download. Laut Anmerkung von Kabel Deutschland wird die Drosselung aber erst ab einem Gesamtdatenvolumen von 60 GB pro Tag wirklich durchgeführt. Bei O2 DSL All-In M & All-In L wird ab einem Datenvolumen von 300 GB pro Monat, was drei Monate in Folge erreicht werden muss, die Übertragungsgeschwindigkeit des Internet-Zugangs für den Folgemonat und für alle Folgemonate bei erneuter Überschreitung von 300 GB auf 2 MBit/s begrenzt.

Die Argumente auf Seiten der Anbieter sind eindeutig: Man könne die Qualität des eigenen Netzes nur sicherstellen, wenn sich alle Teilnehmer an gewisse Regeln halten und die Angebote nicht unnötig ausreizen. Aus technischer Sicht spricht aber wenig für dieses Argument. Auch bei der Netzneutralität wird diese Karte gerne gezogen, ist dort aber meist ebenso wenig valide.

Vodafone reiht sich mit seinem neuen Tarif nun hier ein - ein Trend, den die Kunden sicherlich nicht gutheißen können.

Im Hinblick auf die gewählte Überschrift möchten wir darauf hinweisen, dass es sich beim besagten Tarif natürlich um einen Kabelanschluss und keinen echten DSL-Anschluss handelt.

Quellen und weitere Links

Werbung

KOMMENTARE (122) VGWort