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Nach zwei Jahren gibt Microsoft auf: Wie das Unternehmen in der Nacht mitteilte, wird man aufgrund einiger weniger Nutzer das Angebot in One Drive umstellen. Eine unbegrenzte Kapazität gibt es mit einer Ausnahme ab sofort nicht mehr und auch das kostenlose Angebot wird in Kürze in der aktuellen Form nicht mehr angeboten. Wann genau die Umstellung erfolgen wird, teilte man bislang nicht mit, die Änderungen sind je nach Nutzer aber gravierend..
Abonnenten von Office 365 müssen auf den bislang gewährten unbegrenzten Cloud-Speicher verzichten. Stattdessen müssen diese künftig mit 1 TB auskommen. Sollten Nutzer deshalb auf Office 365 verzichten wollen, können sie eine Erstattung des Preises beantragen.
Die Änderungen für Nutzer ohne Office 365 hängen von der OneDrive-Nutzung ab. Wurde in der Vergangenheit ein Abo über 100 oder 200 GB abgeschlossen, läuft dieses unverändert weiter. Allerdings wird diese Option zeitnah entfernt, Neu- oder Wiederanmeldungen sind dann nicht mehr möglich. Als Ersatz wird Microsoft ein Paket mit 50 GB anbieten, die monatliche Gebühr wird bei 1,99 US-Dollar liegen; aktuell zahlt man 1,99 Euro pro Monat für die doppelte Kapazität.
Wer zu guter Letzt das kostenlose Angebot des Dienstes nutzt, muss mit einem Drittel der bisherigen Kapazität auskommen – aus 15 werden nur noch 5 GB. Zudem entfernt Microsoft Anfang 2016 die Möglichkeit, den kostenlosen Speicher durch den automatischen Foto-Upload mittels der Smartphone-Applikationen um 15 zu erweitern.
Wer derzeit mehr Platz als künftig erlaubt nutzt, kann sich aber noch Zeit lassen. Denn erst am 2. November 2016 muss das neue Limit eingehalten werden.
Grund für diese Änderungen sind Nutzer, die weit mehr Speicher als der Durchschnitt – der auf rund 5 GB kommt – belegen, die Rede ist von Einzelfällen mit bis zu 75 TB. Diese hätten OneDrive für komplette PC-Backups oder umfangreiche Video-Sammlungen genutzt, was nicht der Sinn hinter dem Dienst sei. Warum gleichzeitig jedoch die hinzu buchbaren Optionen zusammengestrichen und der Preis angehoben wird, lässt sich damit nicht erklären. Zumal Microsoft damit zu einem der teureren Anbieter wird. Apple verlangt in iCloud für 50 GB 0,99 Euro im Monat, bei Dropbox müssen monatlich 9,99 Euro für 1 TB (umgerechnet 0,50 Euro für 50 GB) und bei Google 1,99 US-Dollar je Monat für 100 GB Kapazität in Google Drive gezahlt werden.
Update: Nach zahlreichen Protesten von Nutzern nimmt Microsoft die Änderungen zumindest teilweise wieder zurück. Allerdings betrifft dies nur die Nutzer, die für den Cloud-Dienst nichts bezahlen.
Denn die kostenlos bereitgestellte Kapazität verbleibt bei 15 GB, zudem wird auch der 15 GB umfassende Bonus gewährt, wenn Fotos per Smartphone-App hochgeladen werden. Gänzlich untätig kann man als Nutzer aber nicht bleiben. Damit man von den Veränderungen verschont wird, muss eine entsprechende OneDrive-Seite bis zum 31. Januar 2016 besucht werden.
Die weiteren, Anfang November angekündigten Korrekturen am Dienst bleibt hingegen bestehen.