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Google will sich in Zukunft auf einen einzigen Bilddienst konzentrieren und stellt deshalb in den kommenden Wochen und Monaten die Bildverwaltungssoftware Picasa zugunsten von Google Fotos endgültig ein, so der offiziellen Picasa Blog. Allerdings kommt das Ende von Picasa nicht ganz überraschend. Nachdem Google Picasa Mitte 2004 aufgekauft hatte, erschienen noch regelmäßige Updates für die kostenlose Software; das letzte Update auf die Version 3.9 erfuhr Picasa jedoch im Dezember 2011.
„Wir glauben, dass wir ein weitaus besseres Erlebnis schaffen können, indem wir uns auf einen einzigen Dienst konzentrieren, der eine umfangreichere Funktionalität bietet und auf mobilen Geräten sowie auf Desktops funktioniert, anstatt unsere Bemühungen auf zwei unterschiedliche Produkte aufzuteilen“, so die Argumentation des für Google Fotos zuständigen Anil Sabharwal.
Nutzer, die immer noch auf Picasa vertrauen, müssen nun einige Dinge beachten. Ab dem 15. März 2016 wird die Desktop-Software nicht mehr angeboten. Die Webalben von Picasa haben eine etwas längere Frist – sie werden erst am 1. Mai 2016 geschlossen. Der Blogeintrag weist Entwickler darauf hin, dass ebenfalls einige Funktionen der Picasa API eingestellt werden.
Auf Fotos und Videos in bereits bestehenden Picasa-Webalben kann danach aber immer noch zugegriffen werden. Hier übernimmt Google Fotos die Online-Speicher- sowie Bearbeitungsfunktion. Daher wird Nutzern geraten, sich bei Google Fotos anzumelden - Fotos und Videos werden automatisch dorthin übertragen. Der im Mai 2015 vorgestellte Dienst ist von Google+ getrennt und als Webversion sowie als Smartphone-App für Android und iOS verfügbar.
Jenen, die Google Fotos nicht nutzen möchten, will Google eine alternative Möglichkeit bieten, mit der trotzdem noch auf die Picasa-Daten zugegriffen werden kann. Allerdings wird es damit nur möglich sein, die eigenen Webalben samt Bildunterschriften, Tags und Kommentaren einzusehen, herunterzuladen oder zu löschen. Es können auf diese Weise weder neue Alben erstellt, noch bereits bestehende Alben bearbeitet werden.
Auch wenn die Desktop-Version von Picasa ab Mitte nächsten Monats nicht mehr unterstützt wird und keine Updates mehr dafür bereitgestellt werden, lassen sich bereits installierte Anwendungen auf Windows- und Mac-Rechnern weiterhin nutzen. Als Alternative für den Upload von Bildern und Videos in Verbindung mit Google Fotos empfiehlt Sabharwal den Desktop-Uploader.