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Basisstationen für den Betrieb eines Mobilfunknetzes befinden sich schon längst nicht mehr nur auf den klassischen Sendemasten oder aber auf den Hausdächern. In eng ausgebauten Großstädten befinden sich die Basisstationen bereits in Hauswänden und sind eng mit der dazugehörigen Infrastruktur verknüpft. Große Gebäude, U-Bahn-Stationen und viele andere Orte des Alltages in einer Großstadt können über die klassischen Wege nicht mehr versorgt werden.
Großveranstaltungen wie Konzerte oder Volksfeste wie das Oktoberfest in München und die Cannstatter Wasen in Stuttgart sind ebenfalls eine besondere Herausforderung für die Mobilfunkprovider. Vodafone hat nun ein Pilotprojekt vorgestellt, bei dem Basisstationen unter den Gullydeckeln untergebracht sind. Besonders interessant ist diese Lösung immer dann, wenn auch kein Platz für Basisstationen in der Höhe vorhanden ist. Durch die vorhandenen Rohre im Untergrund bietet sich eine Versorgung über diesen Weg an.
Die Technik befindet sich in Form von Antennen und Systemtechnik unter der Kanalabdeckung in einem wasserdichten Gehäuse aus Kohlenstofffaser. Im Gegensatz zu üblichen Antennen versorgt diese Technologie keine große Fläche, sondern eignet sich speziell für die Aufstockung der Mobilfunk-Kapazität auf kleinem Raum. Alleine schon aufgrund der unterirdischen Platzierung der damit einhergehenden Abschirmung wird die Reichweite der Funkzelle beschränkt. Die unterirdische Mobilfunkzelle arbeitet dabei als eigenständige Mobilfunkstation und nicht etwa als eine Art Repeater.
Für Vodafone ist die Ausstattung des Veranstaltungsgeländes der Cannstatter Wasen nur ein Testlauf. Man will Erfahrungen sammeln und die Hardware später wieder ausbauen, um die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt auszuwerten. Erfahrungen will Vodafone aber nicht nur für die Ausstattung im aktuellen LTE-Netz sammeln, sondern auch im Hinblick auf zukünftige 5G-Mobilfunkversorgung, die immer schneller, aber auch kleinteiliger in der Fläche wird.
Vodafone hat bereits Erfahrungen mit dieser temporär verstärkten Versorgung gemacht. In Berlin wurde die große Partymeile zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule mit 20 zusätzlichen Funkzellen verstärkt. In der Silvesternacht und beim Public Viewing großer Sportereignisse versammeln sich hier bis zu 1,5 Millionen Menschen und damit ist die einfache Versorgung durch klassische Mobilfunkzellen meist überfordert. Anstatt die Basisstationen aber unter Tage zu verlegen, wählte Vodafone als Antennenträger bereits vorhandene Laternen im Jugendstil entlang der Partymeile.