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Trotz steigender Bandbreiten ist Kompression nach wie vor ein wichtiges Thema - selbst bei Bilddateien. Denn nicht nur die Größe, auch die Qualität spielt eine Rolle. Schließlich sollen Webseiten nicht unter Bildern mit verfälschten Farben oder Artefakten leiden. Mit Guetzli will Google die Latte nun etwas höher legen, erste Ergebnisse sind vielversprechend. Auch, da man sich anderweitig bedient hat.
Denn nach eigenen Angaben arbeitet Guetzli ähnlich wie Zopfli, ein 2013 vorgestellter Algorithmus, der unter anderem für die Komprimierung von PNGs Anwendung findet. Das Ergebnis sollen 35 Prozent kleinere Dateien sein, die Bildqualität soll gleichzeitig aber höher als bei anderen Encodern sein. Verwiesen wird dabei vor allem auf sichtbare Artefakte sowie Farbverfälschungen.
Möglich wird laut Google durch die Quantisierung. Dank dieser nimmt Guetzli bewusst Qualitätsminderungen in Kauf, um die Dateigröße zu verringern. Allerdings sorgen die Algorithmen dafür, dass die sichtbaren Abweichungen vom Original dabei für das menschliche Auge so gering wie möglich ausfallen - die Rede ist vom psychovisuellen Modell.
Anders als viele Konkurrenz-Encoder, die ein hinsichtlich Größe und Qualität ein ähnliches Ergebnis versprechen, soll Guetzli aber nicht für das Speichern, sondern lediglich für das Erzeugen der Dateien einsetzbar sein - Google begründet dies auch mit dem vergleichsweise langsam arbeitenden Encoder. Für Betreiber von Webseiten respektive deren Besucher dürfte dies jedoch unerheblich sein, da hier die Auslieferung des Bildes die wichtigere Rolle spielt. Diesbezüglich soll es auch keinerlei Probleme mit der Kompatibilität geben, da der JPEG-Standard vollständig eingehalten wird. Damit können alle verfügbaren Browser und Bildbearbeitungs- und -verarbeitungsprogramme mit den entsprechenden Dateien umgehen.
Interessierte können Version 1.0 des Open-Source-Encoders via GitHub beziehen.