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RTL hat sich von seiner Marke Clipfish verabschiedet. Stattdessen schickt die Mediengruppe nun Watchbox ins Rennen. Dabei handelt es sich aber durchaus um mehr als ein umgetauftes Clipfish, denn im Zuge der Einführung der neuen Marke folgt auch eine strategische Neuausrichtung. Während Clipfish auch mit YouTube in Konkurrenz treten wollte und nutzergenerierte Inhalte hervorhob, ist Watchbox nun eher ein traditioneller Streaming-Anbieter. Wer aktuell noch Clipfish ansteuern will, wird übrigens direkt zu Watchbox umgeleitet. Clipfish ist vom Netz genommen und auch die Apps funktionieren nicht mehr. Als Fokus der neuen Streaming-Plattform sind Independentfilme, Krimis aus Skandinavien und z. B. Filme mit späteren Hollywood-Stars in ihren ersten Rollen genannt. Auch Anime bietet Watchbox an.
Etwa hebt Watchbox aktuell auf der Startseite die Animeserie „Naruto“, das britische Format „Utopia“ mit viel schwarzem Humor und den Film „Match Point“ mit Scarlett Johansson hervor. Sonst sind die Suchergebnisse bei Clipfish sehr gemischt – auch viele B-Movies und Direct-to-Video-Produktionen werden angeboten. Eine Abogebühr entfällt, da sich das Portal über Werbung tragen soll – genau wie zuvor Clipfish. RTL spricht von aktuell 1.000 verfügbaren Filmen und ca. 3.000 Serienfolgen. Nutzer können sich außerdem über ein eigenes Profil persönliche Listen anlegen, um sich Titel zu merken. Voraussetzung ist ein Konto aber nicht, auch ohne lässt es sich Streamen. Nachteil: Freunde des Originaltons müssen Watchbox meiden, denn die Plattform bietet nur synchronisierte Varianten an.
Erreichen will RTL mit Watchbox laut eigenen Aussagen vor allem junge Zuschauer, „die auf der Suche nach besonderen Inhalten abseits des Mainstream sind.“ Man darf gespannt sein, ob Watchbox nun eine größere Nutzerbasis vergönnt sein wird als dem eingestellten Clipfish.