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250 Megabit für 15 Millionen

Deutsche Telekom will Super-Vectoring zügig ausbauen

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Deutsche Telekom will Super-Vectoring zügig ausbauen
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Während die Bundesregierung den Internet-Ausbau weiter auf die lange Bank schieben will, möchte die Deutsche Telekom schneller als erwartet Fakten schaffen. Schon bis zum Jahresende sollen 15 Millionen Haushalte an das Super-Vectoring-Netz angeschlossen werden. Freuen dürfen sich vermutlich aber nur Regionen, in denen schnelles Internet schon heute verfügbar ist.

Das zumindest deutet die Welt an, die sich auf interne Planungen des Bonner Unternehmens beruft.

So heißt es im Bericht, dass die Deutsche Telekom in vielen Regionen gegen die schnellen Netze der Kabelnetzbetreiber kämpft. Vodafone bietet über sein Netz beispielsweise vielerorts 400 MBit/s im Downstream an, teilweise auch 500 MBit/s. Zwar vermarkten auch die Bonner Anschlüsse mit bis zu 500 MBit/s, das entsprechende Glasfaser-Netz für den Tarif Fiber 500 ist aber sehr löchrig. Unter anderem können Kunden in Teilen von Hannover, Braunschweig, Stade und Ingolstadt das Angebot in Anspruch nehmen.

Argumentiert wird, dass die Nachfrage gering und der Ausbau teuer sei. Entsprechend setzt man verstärkt auf Vectoring sowie die nächste Stufe Super-Vectoring. Erstere Technik erlaubt Download-Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s, letztere soll bis zu 250 MBit/s ermöglichen. Die Übertragungsraten, die Vodafone und Co. über die Kabelnetze anbieten, werden damit nicht erreicht, die Lücke wird aber kleiner.

Ob das Ziel erreichbar ist, ist unklar. Die Welt selbst bezeichnet die Pläne als „hehres Versprechen", da die Deutsche Telekom selbst vom Erreichen der ursprünglichen Vorhaben weit entfernt ist. Das sah vor, möglichst schnell 80 % der Haushalte mit mindestens 50 MBit/s zu versorgen. Nun sollen es bis Ende 2018 27,5 Millionen Haushalte mit Zugang zu Vectoring sein, was etwa zwei Drittel (ca. 68 %) der gesamten Haushalte wären. Davon sollen 15,4 Millionen Haushalte auch Super-Vectoring buchen können (ca. 38 %).

Ob die Deutsche Telekom den Ausbau aus eigener Kraft stemmen muss, ist noch offen. Denn immer mehr Stimmen werden laut, die eine öffentliche Förderung nur noch für Glasfaser, bzw. Gigabit-Netze fordern. Auch der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD sieht eine hohe Priorität für den Glasfaserausbau vor, als Ziel wird aber erst das Jahr 2025 genannt.