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Zuletzt ist es ruhig um Windows on ARM geworden. Zwar wurden auf der Computex neue Endgeräte angekündigt, die nach und nach auch verfügbar werden. Doch vor allem das Angebot an nativ ausführbarer Software ist weiterhin eher übersichtlich und dürfen so manchen abschrecken. Auffällig ist dabei vor allem der Mangel an alternativen Browsern.
Wer ein Windows-on-ARM-Gerät nutzt, kommt fast zwangsläufig nicht an Microsofts Browser Edge vorbei. Denn während der in einer ARM-kompatiblen Version zum Umfang von Windows 10 gehört, können alle Alternativen nur dank x86-Emulator genutzt werden. Das wiederum hat aber Auswirkungen auf die Performance und Akkulaufzeit, wie nicht zuletzt der Test des ASUS NovaGo gezeigt hat. Doch ohne weiteres können Google, Mozilla und Co. keine Windows-on-ARM-Variante ihrer Browser anbieten. Denn diese müsste über den Windows Store verteilt werden, der jedoch keine Programme zulässt, die für die Darstellung von Web-Inhalten eine andere Engine als die von Edge nutzen. Ein Problem, mit dem Google bereits im vergangenen Jahr konfrontiert wurde und das zur Entfernung des Chrome-Installers führte.
Nun aber sollen Microsoft und Google gemeinsam an einer Lösung arbeiten, wie 9to5Google berichtet. Dabei beruft man sich auf entsprechende Kommentare von Microsoft-Entwicklern, eine offizielle Bestätigung gibt es aber noch nicht. Das könnte jedoch schlicht daran liegen, dass die Aufnahme von Chrome in den Windows Store nicht das primäre Ziel einer derartigen Kooperation sein könnte. Stattdessen könnte es Microsoft um nativ ausführbare Versionen von Anwendungen gehen, die Bestandteile von Chrome benötigen. Dazu zählen unter anderem Slack, Flow und Discord, aber auch ausgerechnet Microsoft-Software wie Visual Studio Code.
Sollte sich die Vermutung bestätigen, bliebe abzuwarten, welche Auswirkungen dies auf Qualcomms Bemühungen hat. Denn das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben bereits seit einigen Wochen an einer eigenen Windows-on-ARM-Version von Chrome, die vermutlich aber erst in der zweiten Hälfte 2019 fertiggestellt wird. Allerdings beschreitet Qualcomm augenscheinlich einen anderen Weg: Anstatt die ARM-kompatible Version des Browsers über den Windows Store zu verteilen, sollen ihn womöglich die jeweiligen Geräte-OEMs ab Werk vorinstallieren. Damit würde eine Anpassung der Store-Richtlinien überflüssig werden.