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Streaming-Dienste wie Netflix, Amazon Prime Video, Hulu, Spotify oder auch Apple Music haben ein Problem: Die Zugänge werden häufig geteilt und von mehreren Nutzern gleichzeitig genutzt, womit den Plattformen wertvolle Einnahmen entgehen. Einer Studie zufolge sollen schon heute 26 % der Millennials ihre Passwörter zu Video-Streaming-Dienste untereinander teilen – bis 2021 soll das die Anbieter rund 9,9 Milliarden US-Dollar kosten. Kein Wunder, dass die Plattformen dagegen ankämpfen.
Der schwedische Musikstreamer Spotify bietet seit einigen Jahren einen vergünstigten Familien-Account an, der von mehreren Personen im Haushalt genutzt werden darf. Seit Juni 2017 schaut Spotify hier genauer hin und fragt seine Nutzer nach der Postleitzahl des Account-Inhabers. Deckt sich diese nicht mit dem Wohnsitz des Account-Inhabers, kann Spotify den Zugang sperren. Gut möglich, dass in Zukunft auch IP-Adressen abgeglichen werden, um festzustellen, ob die Nutzer tatsächlich regelmäßig vom gleichen Ort aus streamen. Bei Apple Music müssen die Nutzer hingegen lediglich aus dem gleichen Land stammen und auch Netflix verbietet das Untervermieten des Accounts an andere Teilnehmer in den AGB.
Abhilfe könnten die Dienste von Synamedia schaffen. Das britische Unternehmen hat im Rahmen der Consumer Electronics Show in Las Vegas ein Tool vorgestellt, das das Teilen von Zugangsdaten erkennen und somit entsprechende Gegenmaßnahmen ermöglichen soll. So könnten die Anbieter damit entsprechende Zugänge einfach deaktivieren oder den Nutzern teurere Abonnements, die speziell für das Teilen der Abos gedacht sind, anbieten.
Wie genau die Technik funktioniert, verrät Synamedia nicht, jedoch soll es sich um einen intelligenten Algorithmus handeln, der mittels Maschine Learning und künstlicher Intelligenz von Zeit zu Zeit treffsicherer werden soll. Nur so viel ist sicher: Laut des US-Blogs „The Verge“ sollen sich die Streaming-Anbieter den Zugriff auf die Plattform des Unternehmens erkaufen, das dann die Nutzerdaten entsprechend analysiert und verdächtigte Muster ausfindig macht. Wichtig sollen vor allem Ort und Zeit sein, von denen die Nutzer auf die Plattform zugreifen.
Das Tool soll bereits von mehreren Anbietern getestet werden. Welche das sind, verrät man jedoch nicht.