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Der größte deutsche Internetknoten, der eigentlich mehr ein verteiltes Rechenzentrum, denn ein zentraler Knotenpunkt ist, vermeldete am Freitag einen neuen Rekord für den gleichzeitigen Datenverkehr. Fast 7,2 TBit/s wurden in Frankfurt an allen Knotenpunkten zusammengenommen gemessen.
Zwar werden laut Statistik regelmäßig Datenraten von 6,8 TBit/s erreicht, die Veröffentlichung von iOS 13 soll laut DE-CIX-Geschäftsführer Harald Summa aber dazu geführt haben, dass man die 7-TBit/s-Schwelle überschritten hat. "Wir nehmen an, dass das Release des neuen Apple Betriebssystems iOS 13 für diesen Schub gesorgt hat. Mit einem Datenstrom von sieben Terabit pro Sekunde könnten stündlich mehr als 2,1 Millionen iPhones auf das neue Betriebssystem upgedatet werden." sagte er der Welt.
Nun zeigt der Blick auf die Statistiken, dass der DE-CIX in den vergangenen Wochen schon recht nahe an den 7 TBit/s arbeitete. iOS 13 fügte die fehlenden Gigabit hinzu, um die Schwelle zu nehmen. Insofern ist der Bezug auf die 2,1 Millionen iPhones, die mit 7 TBit/s aktualisiert werden können, zwar rein mathematisch richtig, sorgten im Rahmen der Meldung aber auch dafür, dass dem iOS-Release zu viel Bedeutung hinsichtlich des Traffics beigemessen wurde.
Ende 2015 überschritt der DE-CIX die 5 TBit/s. Im Dezember 2017 wurden 6 TBit/s erreicht. Das Wachstum am DE-CIX geht also stetig weiter.
Aber mit 7 TBit/s bewegt sich der DE-CIX noch lange nicht an seiner Kapazitätsobergrenze. An angeschlossener Kundenkapazität sind 45 TBit/s vorhanden, wenngleich dies nicht bedeuten muss, dass man diese Kapazität auch gleichzeitig durch den Knoten übertragen können muss. Am DE-CIX sind unter anderem alle großen europäischen und vor allem deutschen Internet Service Provider (ISP) vertreten, die dort ein Peering unterhalten. Darunter versteht man den Datenaustausch zwischen den ISPs.