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ARD plant ab 2020 große Streaming-Offensive

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ARD plant ab 2020 große Streaming-Offensive
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Das erste öffentlich-rechtliche nationale Fernsehprogramm Deutschlands, besser bekannt unter dem Namen ARD, hat jetzt bekannt gegeben, eine große Serien-Initiative in der eigenen Mediathek zu starten und so Streaminganbieter wie Netflix oder Joyn unter Druck zu setzen. Jörg Schönenborn, ARD-Koordinator für Fernsehfilme, kündigte an, dass ab 2020 diverse Hochglanz-Serien in der Mediathek noch vor der TV-Ausstrahlung gezeigt werden sollen bzw. dass es in Zukunft auch exklusive Inhalte für die Streamingplattform der ARD geben wird. 

Jedoch wird ein Großteil der Serien bzw. Filme nur für eine gewisse Zeit exklusiv in der Mediathek angeboten werden. Früher oder später werden die meisten Filme sowie Serien im regulären Fernsehprogramm ausgestrahlt. Allerdings soll es hier Ausnahmen geben. Der offizielle Startschuss zur großen Streamingoffensive fällt am 1. September 2020. 

Los geht es mit einer Miniserie, die den Titel "Oktoberfest - 1900” tragen wird. Es folgen Produktionen wie "Das Geheimnis des Totenwaldes" sowie "Der Überläufer" und "Kommissar Bäckström". Letztere Serie stammt aus Schweden und wird sich ganze sechs Monate nur über die Mediathek der ARD abrufen lassen. Einer der exklusiven Inhalte, die laut Angaben des Unternehmens nur in der Mediathek verfügbar sein werden, ist eine Folge der Serie "Tatort", bei der die Entstehungsgeschichte des Ermittlerteams aus Bremen thematisiert wird. Die Dreharbeiten der neuen Folgen aus Bremen beginnen im Herbst 2020 und sollen ab dem Jahr 2021 im Fernsehen sowie in der Mediathek zu sehen sein. 

Jedoch ist fraglich, ob es der ARD gelingen wird, mit solchen Serien den Großteil der Netflix- bzw. Amazon-Prime-Nutzer anzusprechen. Hier werden Hochglanz-Produktionen aus Hollywood mit bekannten Schauspielern erwartet. Serien aus der bayrischen Provinz dürften da niemanden hinter dem Ofen hervorlocken. Zumal es absolut unverständlich ist, warum in der ARD-Mediathek nicht alle Tatort-Folgen verfügbar und neue Folgen nur für eine bestimmte Zeit erhältlich sind. Durch die GEZ-Gebühren dürfte die ARD mehr als genug Budget zur Verfügung haben, um ausreichend Speicherkapazitäten zu erwerben. Auch die Auflösung von 720p ist beschämend. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender in Deutschland müssten normalerweise eine Vorreiterposition einnehmen und sämtliche Inhalte in 4K anbieten!

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