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Netflix liefert seine Streaming-Inhalt ab sofort auf Android im AV1-Codec aus. AV1 bietet laut Netflix eine um 20 % höhere Kompressions-Effizienz gegenüber VP9 und HEVC. Dies soll natürlich helfen den Datenverkehr zu reduzieren, was schlussendlich nicht nur für die mobilen Clients interessant ist, sondern auch für Netflix als Anbieter, denn man muss weniger Daten über das eigene Content-Delivery-Network versenden.
AOMedia Video 1 oder eben kurz AV1 ist ein lizenzkostenfreier Codec Verfahren der Alliance for Open Media (AOMedia). Netflix ist eines der Gründungsmitglieder von AOMedia. AV1 ist der Nachfolger von VP9, ein von Google initiierter Videocodec.
Zunächst einmal werden nur einige Filme und Serien in AV1 ausgeliefert und dies auch nur, wenn im Android-Client die Option zur Datensparsamkeit aktiviert wird. Netflix will den Codec, vor allem die Leistung für das Encoding aber erst weiter optimieren, bevor AV1 auch auf weiteren Plattformen oder im größerem Rahmen verfügbar gemacht wird.
Eine der größten Hürden für AV1 dürfte das Encoding sein. Diese ist um den Faktor vier bis zehn aufwändiger als VP9 (libvpx). Inzwischen gibt es sowohl FPGAs als auch softwarebasierte Encoder, die es in der Praxis ermöglichen AV1 fast in Echzeit zu codieren. Es sind aber noch weitere Arbeiten an der Software notwendig, bis AV1 auf Niveau von VP9 oder HEVC liegt, was den Rechenaufwand zum Encoden betrifft.
Vimeo und YouTube unterstützen AV1 ebenfalls bereits. Googles Chrome, der Firefox und Microsofts Edge unterstützen den Codec für Videos bereits. Einzig der Safari für macOS ist als große Browserplattform noch nicht bereit Videos in AV1 zu decodieren. LG kündigte eine Serie von Fernsehern an, die 8K-Streaming mit AV1 unterstützen werden. Als Mitglieder der Allianz werden Intel, AMD, ARM und NVIDIA ihre Hardware mit entsprechenden De- und Encoderlösungen ausstatten.