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Der Social-Media-Dienst Parler ist in erster Linie bei Rechtsextremen und Rechtsradikalen beliebt. Aus diesem Grund steht die Plattform bereits seit geraumer Zeit in der Kritik. Jetzt ist es Aktivisten gelungen, sich Zugang zu den Servern zu verschaffen und Daten von angeblich 70 TB zu erbeuten. Zudem hinterlegte die Gruppe eine Vielzahl von Administratorkonten und verteilte im Anschluss die Zugangsdaten für diese. Aktuell ist noch unklar, um welche Daten es sich genau handelt. Allerdings soll die Beute laut den Aktivisten genutzt werden, um den Strafverfolgungsbehörden unter die Arme zu greifen. Da Nutzer sich mit der Vorder- und Rückseite ihres Führerscheins auf dem Portal registrieren müssen, wäre es möglich, dass sich unter den 70 TB an Daten Kopien der Fahrerlaubnis jedes einzelnen Nutzers befinden.
Zwar hatten die meisten User ihre Beiträge zum Sturm auf das Kapitol in Washington D.C. bereits gelöscht, allerdings scheinen die Administratoren die Plattform so eingerichtet zu haben, dass Beiträge lediglich verschoben werden und für den Nutzer nicht mehr sichtbar sind. Der geschützte Bereich ist jedoch für die Admins weiterhin einsehbar. Somit sind auch die Aktivisten laut eigenen Angaben in den Besitz genau dieser Posts gelangt.
Des Weiteren hat Amazon den Vertrag mit Parla gekündigt und die Plattform ist seit heute nicht mehr erreichbar. Aktuell ist fraglich, ob das Portal in naher Zukunft wieder online gehen wird. Bislang gibt es keine Informationen bezüglich eines neuen Providers.
Die Hauptaufgabe der Aktivisten dürfte somit vorrangig die Durchsicht der Daten darstellen. Ob anschließend auf Basis der erbeuteten Daten erste Strafverfahren eingeleitet werden, bleibt abzuwarten. Allerdings sorgen die rund 70 TB dafür, dass die Arbeiten der ermittelnden Behörden erleichtert werden. Gerade wenn sich unter diesen Ausweispapiere befinden.