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Als im Jahr 1999 das Unternehmen Napster gegründet wurde, ahnte noch niemand, dass die Musiktauschbörse die Branche auf den Kopf stellen würde. Was zunächst als kleines Projekt begann, entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu dem Anlaufpunkt für kostenlose Musik. Dies gefiel zwar den Konsumenten, allerdings gingen die Künstler leer aus. Somit zogen die Musiker vor Gericht und versuchen seitdem juristisch die illegalen Downloads aus dem Internet zu vertreiben. Dass dies auch nach 20 Jahren kaum von Erfolg gekrönt ist und es auch heute noch eine Vielzahl von illegalen Musikfiles im Internet zu finden gibt, scheint nebensächlich zu sein.
Nichtsdestotrotz bekam jetzt der US-Internetprovider Cox Communications die volle Wucht des Gesetzes zu spüren. Insgesamt hatten 57 Labels sowie Verlage gegen den Anbieter geklagt. Grund hierfür war, dass der Serviceprovider 2013 und 2014 das Kopieren von Musikstücken nicht unterbunden hat. Trotz Beschwerden der Copyright-Besitzer sperrte das Unternehmen die verantwortlichen Seiten nicht. Dies hat nun zur Folge, dass Cox Communications für insgesamt 10.017 illegal heruntergeladene Musikstücke eine Entschädigung von einer Milliarde US-Dollar zahlen muss.
Die Richter hätten ebenfalls die Möglichkeit gehabt, einen Höchstbetrag von bis zu 150.000 US-Dollar pro Rechtsverletzung zu verhängen. Hiervon hat man scheinbar jedoch abgesehen. Aktuell kann der ISP noch in Berufung gehen und die verhängte Strafe anfechten. Ob dies allerdings gelingen wird bleibt abzuwarten.
Somit ist Cox Communications trotz der hohen Summe noch glimpflich davon gekommen. Wäre die volle Strafe verhängt worden, müsste das Unternehmen über 1,5 Milliarden US-Dollar an die Rechteinhaber zahlen.