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Internetverkehr um die Hälfte gestiegen, Bandbreite nur um ein Drittel

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Internetverkehr um die Hälfte gestiegen, Bandbreite nur um ein Drittel
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Im Zuge der Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus arbeiten immer mehr Menschen von zuhause aus. Das Marktforschungsunternehmen TeleGeography veröffentlichte nun seinen Jahresbericht über internationale Internet-Leitungen und -Kapazitäten, welcher einen gefährlichen Trend aufzeigt. 

So ist im Zuge des veränderten Nutzungsverhaltens der breiten Bevölkerung der durchschnittliche grenzüberschreitende Internetverkehr um 48 % gestiegen. Der Spitzenwert um 47 %. Dies bedeutet den größten Verkehrszuwachs seit 2013. Die vermehrte Nutzung bringt nun auch Unterseekabel an ihre Kapazitätsgrenzen. Einige Anbieter von besonders datenintensiven Streaming-Services haben bereits regional die Bitraten ihrer Videos gesenkt, um die Netzauslastung zu senken.

Die Knappheit an Bandbreite befeuert zudem den Trend, dass Unternehmen eigene Leitungen verlegen. Ganz vorne mit dabei sind insbesondere Cloud-Anbieter, wie Google, Microsoft, Facebook und Amazon. Trotz der hohen Nachfrage sinken die Preise für neue 100-GBit/s-Seekabelsysteme und Upgrades bestehender Netzwerke. Das liegt nach der Ansicht von TeleGeography vor allem daran, dass Hersteller solcher Systeme ihre Großhandelskapazitäten loswerden wollen, bevor günstigere Alternativen den Markt fluten.

Das größte Kapazitätswachstum gibt es den Analysten zufolge in der Weltregion um Afrika mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 47 % in den Jahren 2016 bis 2020. Asien liegt mit einer Wachstumsrate von 40 % im gleichen Zeitraum nur knapp dahinter. Entgegen der meisten Wachstums-Entwicklungen liegen die Kapazitäts-Zuwachsraten von Europa und Nordamerika nur knapp hinter der von Asien und Afrika.

Die steigende Nachfrage nach Bandbreite befeuert viele Projekte weltweit zur Verlegung neuer Unterseekabel. TeleGeography prognostiziert für dieses und kommendes Jahr die Installation neuer Untersee-Verbindungen im Wert von etwa 8,1 Milliarden US-Dollar. 2,3 Milliarden US-Dollar sollen dabei alleine in Transpazifik-Kabel investiert werden.

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