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Wer in den späten 80er beziehungsweise frühen 90er Jahre aufgewachsen ist, kann sich sicherlich noch an Kompaktkassetten erinnern. Mit diesen ließ sich das Radioprogramm aufnehmen und so waren Hörer in der Lage, kostengünstig Aufnahmen der eigenen Lieblingssongs zu erstellen. Das digitale Pendant dazu waren Programme, die völlig automatisiert Webradiosender mitschnitten und größtenteils korrekt geschnittene MP3-Files exportierten. Mit Streamingdiensten wie Spotify rückte besagtes Vorgehen allerdings immer weiter in den Hintergrund und wurde mit der Zeit obsolet - dachte man zumindest. Wie sich jetzt herausstellt, scheint Spotify nicht erfreut zu sein, wenn die eigenen Nutzer die gesendeten Musikstücke mitschneiden. Dies führte sogar so weit, dass mittlerweile Konten von zahlenden Kunden gesperrt wurden.
Zwar ist es für den Anbieter keineswegs trivial festzustellen, ob ein Nutzer den Audiostream mitschneidet, allerdings hat Spotify eine Möglichkeit gefunden Kunden zu identifizieren, wenn spezielle Programme für die Aufnahme verwendet werden. Dabei nutzt die Aufnahmesoftware die Highspeed-Wiedergabe von Spotify. Was zur Folge hat, dass sich Kopien wesentlich schneller erstellen lassen. Dass es sich hierbei nicht um ein typisches menschliches Hörverhalten handeln kann dürfte offensichtlich sein. Zudem ist die besagte Wiedergabefunktion nicht über die Oberfläche erreichbar. Lediglich mit dem Einsatz spezieller Softwarelösungen kann auf die Funktion zugegriffen werden.
Des Weiteren scheint der Streamingdienst nicht sofort gegen die Nutzer vorzugehen. Einige User haben erst nach Monaten eine entsprechende Meldung von Spotify erhalten. Fraglich ist derzeit zudem, warum die betroffenen User gesperrt werden. Eine Deaktivierung besagter Funktion würde hier sicherlich ausreichen. Zumal sich in den Nutzungsbedingungen keinerlei Informationen zur Highspeed-Wiedergabe finden.